Forschungen zur Landwirtschaft und zur Botanik
Bereits im 13. Jahrhundert gab es erste schriftliche Erwähnungen der Rebsorte Garganega im Veneto. Der Naturwissenschaftler Petrus de Crescentiis (1230–1320) erwähnt die Rebsorte in seinen Schriften zur Landwirtschaft und zur Botanik. Wie bei vielen Sorten Italiens wird auch bei der Garganega ein Ursprung in Griechenland vermutet, was jedoch genetisch noch nicht nachgewiesen werden konnte. Verwandtschaftliche Beziehungen bestehen jedoch zu der auf Sizilien kultivierten Sorte Grecanico Dorato. Gleichzeitig werden der Garganega Ähnlichkeiten zu den in Venetien typischen Sorten Corvina und Rondinella zugeschrieben. Die alte katalanische Rebsorte MalvasÃa de Manresa ist ebenfalls identisch mit der Garganega.
Der bessere Trebbiano – Das Aromenspektrum des Garganagas
Neben dem Soave ist Garganega Bestandteil der Weißweine Colli Berici, Colli Euganei und Gambellara. Im Soave wird Garganega reinsortig ausgebaut sowie im Verschnitt mit der Sorte Trebbiano, was dem Wein mehr Leichtigkeit verleiht. Sortenreine und zuweilen im Holzfass ausgebaute Garganegas sind jedoch weitaus eleganter und kommen mit einem größeren Aromenspektrum daher als der Trebbiano. Die Sorte ist äußerst ertragreich. Um gute Qualitäten zu erzeugen, ist eine konsequente Ertragsbeschränkung unverzichtbar. Ansonsten werden die Weine dünn und die typischen Aromen fehlen.
Sauber ausgebaut leuchtet ein Garganega strohgelb mit grünlichen Reflexen im Glas. Tragende Aromen sind Zitrusfrüchte sowie Bittermandel, wie wir es vom Vernaccia di San Gimignano kennen. Dazu gesellen sich Aromen von weißen Pfirsichen, Birne und Apfel sowie Wiesenblumen. Zuweilen treten die floralen Noten in den Vordergrund. Holzfassgelagerte Garganegas bekommen einen angenehmen Duft von Madagaskar-Vanille und Honig.
Einer der Großmeister des Amarone, Giuseppe Quintarelli, zeigt mit einer Cuvée aus Chardonnay, Garganega und Trebbiano, was in den Rebsorten steckt. Der Bianco Secco IGT von Quintarelli ist wohl einer der herausragendsten Garganega-Interpretationen. Hier darf sogar wohlwollend ein wenig Trebbiano mitspielen.