Casanova di Neri
Die Brunello-Weine von Casanova di Neri haben einen hohen Wiedererkennungswert. Mit jedem Schluck des dunkelrot im Glas schimmernden Weins schmeckt man das außergewöhnliche Terroir und die bedachte Vinifizierung. Kein Wunder, dass Parker, Suckling und Co. durchgehend begeistert sind.
Kluge Investitionen von Giovanni Neri
Casanova di Neri steht wie kein anderer italienischer Weinkeller für berühmte Brunello-Weine. Die Azienda ist nur vier Kilometer von dem kleinen Örtchen Montalcino entfernt – 40 Kilometer südlich von Siena. Es hat sich schon längst herumgesprochen, wie hervorragend hier die Lagen im besonderen Mikroklima sind.
In diese Weingegend hat Giovanni Neri rechtzeitig investiert und systematisch Agrarland aus gemischten Bauernwirtschaften aufgekauft. Mittlerweile verfügt die Casanova di Neri über gut 63 Hektaren beste Weinlagen. Dazu gehört an erster Stelle die Ausnahmelage Cerretalto, ein Weinberg im Osten hoch über dem Fluss Asso mit einem erstaunlich weinfreundlichen Mikroklima und daraus resultierendem einzigartigen Terroir. Hier gedeihen große Trauben, die ehemals als Sangoviese Grosso bezeichnet wurden, auf licht gesetzten Rebstöcken. Hier werden sie für die Superweine des Hauses Casanova di Nero handverlesen: für den Cerretalto und den Tenuta Nuova.
Diese Spitzenweine ziehen seit ihrer Erstentstehung die besten Noten und Prämierungen geradezu magisch aber immer höchst verdient an. So bewerten Robert Parker und James Suckling den Brunello di Montalcino Cerretalto DOCG 2010 mit 100 Punkten und BIBENDA vergibt Fünf Weintrauben.
Weitere Zukäufe, die Giovanni Neri klug vornahm, ergeben insgesamt sieben Weinberge des Hauses Casanova di Neri. Dazu gehören die Südhanggebiete Sesta Bassa und Castelnuovo dell'Abate mit den Lagen Le Cetine, Pietradonice, Poderuccio und Podernovo. Zu den neusten Einkäufen zählen Weinberge im Grechetto und Vermentino mit den Lagen Fiesole und Spereta im Osten.
Wo die besten Brunellos entstehen
Die Casanova di Neri ist – der Name macht darauf aufmerksam – eine topmoderne, „neue“ Casa mit einem ‚dreistöckigen‘ Wein- und Lagerkeller. Eine Etage davon ist unterirdisch angelegt, die anderen versetzt übereinander. So möchte Giovanni Neri die natürliche Schwerkraft bei der Vinifizierung nutzen und auf zusätzliche Fördermittel weitestgehend verzichten. Modernität und Funktionalität arbeiten hier Hand in Hand an den Weinen von höchster Qualität.
Zu der modernsten Technik gehört der Gärvorgang in temperaturkontrollierten, offenen und kubisch geformten Stahltanks ohne Einsatz von Pumpen. Damit soll der Eigenheit des Terroir in der Traube Rechnung getragen werden. Der Reifeprozess geschieht wiederum in Fässern verschiedener Größen und unterschiedlicher Hölzer, wobei Bariques nicht die alles entscheidenede Rolle spielen, denn die Brunello-Gewächse sind von Haus aus tanninstark. Bis zu 34 Monate lagern die Spitzenweine in einer natürlich im unterirdischen Keller erzeugten Raumtemperatur.
Beste Technik und repräsentative Gestaltung der Räume in hypermodernen, mit Anleihen an Renaissance und Mittelalter versetzten Stil ergeben einen exklusiven Rahmen für das Keltern der Weine aus dem Hause Neri.
Brunello oder Sangiovese?
Die Antwort auf die Frage ist bündig kurz: beides! Die sogenannte Brunello-Traube, die vornehmlich rund um den Ort Montalcino wächst, galt eine Zeitlang als lokale Traubensorte. Clemente Santi (Tenuta Il Greppo) ist der erste nachweisbare Winzer, der systematisch Lagen austestete, um die besten „Brunello-Trauben“ für reinsortige Weine zu ernten. Vermarktet wurde der erste reinsortige Brunello-Wein von ihm 1865 unter dem Namen Vino Rosso Scelto (brunello). Hier haben wir das erste schriftliche Zeugnis eines Brunello-Wein und nicht der Brunello-Traube. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Brunello-Traube mit der Sangiovese-Traube identisch ist.
Nach den DOCG-Regularien, denen die Lagen des Ortes Montalcino seit den 1980er Jahren unterliegen, ist die Brunello-Traube keine eigenständige Sorte (mehr), sondern identisch mit der Sangiovese-Rebsorte. In Montalcino wird sie allerdings weiterhin „Brunello“ genannt. Brunello di Montalcino ist also ein Sangiovese-Wein, der laut den strengen Bestimmungen des DOCG aus 100% Sangiovese-Traube aus Montalcino bestehen muss.
Da die Region um Montalcino mit einem besonderen Mikroklima beglückt ist, gedeihen hier tatsächlich besondere Sangiovese-Trauben – eben jene Brunello di Montalcino, die bereits im 14. Jahrhundert hervorragende „Brunellos“ ergeben haben sollen.
Interessantes am Rande: der Skandal um die Einmaligkeit des Brunello
Der sogenannte Brunellopoli Weinskandal von 2008 versetzte die Weinregion Montalcino für einige Jahre in Aufregung. Unter Verdacht standen ursprünglich 17 Brunello-Weinproduzenten, die sich laut Anklage an das Reinheitsgebot des DOCG nicht gehalten haben sollen. Zu Verurteilungen kam es nicht, aber die USA, das stärkste Importland der Brunello-Weine, bannte alle Weinproduzenten der Region, die die Reinheit ihrer Weine nicht nachweisen konnten. Im Zuge der Untersuchungen wurden Stimmen laut, die für eine grundsätzliche Lockerung der DOCG-Vorschriften plädierten – unter ihnen der Querdenker unter den Winzern Angelo Gaja. Andere wiederum bangten um die internationale Integrität des Brunello-Weins. Bei der Abstimmung sprachen sich 96% der Mitglieder des Weinkonsortiums für ein Fortbestehen der strengen Vorschriften aus. Die Welt der Weinconnaisseure konnte aufatmen.
Von Bauernland zum Superwein
Alles bei Casanova di Neri trägt dem Willen ihres Gründers Rechnung, die besten Brunello-di-Montalcino-Weine produzieren zu wollen. Giovanni Neris erste Handlung war 1971 der Ankauf von Bauernland, gemischt bewirtschaften Feldern südöstlich von Montalcino.
Derzeit umfasst die Azienda eine Fläche von circa 500 Hektaren. Die Weinberge beanspruchen dabei 63 und die Olivenhaine circa 20 Hektar Areale. Der Rest sind Ackerland und Waldgebiete.
Neris erntete die ersten Trauben 1978 und spielte sich mit dem 100-Punkte-Spitzenwein Cerretalto 1981 unmittelbar an die Spitze der italienischen Weinliga. Die nächsten Superweine folgten auf dem Fuß: Rosso di Montalcino 1982 und 1993 die Tenuta Nuova.
Mit dem Brunello di Montalcino Tenuta Nuova DOCG 2011 konnte das Weingut sogar auf den Platz 1 der „Top 100 Weine“ kommen, die das US-amerikanische Weinmagazin WINE SPECTATOR jedes Jahr auslobt. Seit 1991 übernimmt der Sohn Giacomo Neri die Geschäftsführung auf der Azienda.
Ausgewogen: Superweine der Casanova di Neri neben phantastischen „Normalen“
Giacomo Neri hat sowohl klassische Brunello-Weine im Portfolio als auch zwei Spitzenweine aus Einzellagen. Dazu zählt der vielfach prämierte Cerretalto – der legändere 100-Punkte-Wein – und der herausragende Tenuta Nuova, der als Brunello die Montalcino Tenuta Nuova 2001 von Robert Parker gleichfalls 100 Punkte verliehen bekam. Cerretalto und Tenuta Nuova lassen sich nicht in eine vorgefertigte Weinrubrik einordnen, sie sind ganz und gar Ausdruck perfekter Harmonie zwischen einem charaktervollen Terroir und unvergleichlich stilvollen Erlebnis am Gaumen. Diese Spitzenweine lagern in Flaschen bis zu 34 Monate bis sie in den Verkauf gehen. Genossen werden sie am besten nach weiteren 5 bis 15 Jahren!
Wer nicht so lange warten möchte, kann zu den anderen phantastische Rosso-Tropfen des Hauses Casanova di Neri greifen. Zur Auswahl stehen neben dem Weißen IbBianco viele herrliche dunkelrote Tropfen wie der IrRosso, Rosso di Montalcino, Pietadonice, Brunello, Brunello Figuranti.
Brunello di Montalcino – das ist ein Wein, der vor allen anderen charakteristisch die Terroir-Besonderheiten zum Ausdruck bringt. Der Klassiker und der erste Wein des Hauses ist der Brunello Casanova di Neri. Wer jüngere Weine der Casanova di Neri probieren möchte, der greift am besten zum Rosso di Montalcino oder IR Rosso di Casanova di Neri. Sie sind hervorragende Einstiegsweine in die Welt der Brunellos. Bei beiden ist der unmittelbare Genuss ohne die anspruchsvollen Seiten der Spitzenbrunellos möglich, wobei die herausragende Herkunft der Trauben und ihre gekonnte Vinifizierung keinesfalls zu kurz kommen.
Der Rote Brunello Figuranti und der Weiße IbBianco sind die jüngsten Kinder des Weinkellers Casanova di Neri. Die Trauben für die beiden Weine kommen aus den neu hinzugekauften Weinberglagen von Grechetto und Vermentino.
Casanova di Neri
Eigentümer: Giovanni Neri
Gründungsjahr: 1971
Önologen: Giacomo Neri und Carlo Ferrini beratend
Jahresproduktion: ca. 225.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 63 Hektar im konventionellen Anbau
Notabene: Produktion von Olivenöl Extra vergine. Das Weingut kann besichtigt werden und bietet Degustationen von Montag bis Freitag von 9:00 bis 13:00 und von 14:00 bis 18:00 Uhr an. Private Touren und begleiteter Degustation mit Voranmeldung möglich. Gegenüber der Weinkellerei betreibt das Weingut einen exklusiven Agrotourismo: Die „Casanova di Neri Relais“ ist stilvollendet in umgebautem antiken Bauernhofkomplex untergebracht und bietet neben Wellnessbereich selbstverständlich einen traumhaften Blick auf die Weinberge.