Kessler
Die besten Weinlagen, das beste Lesegut, die besten Weine – das sind die Grundzutaten für die Kessler-Erfolgsprodukte. Absolut notwendig sind gleichermaßen das Spitzengefühl und die Erfahrung der hauseigenen Kellermeister, die aus den Grundzutaten exzellente Sekte nach der Champagner-Methode entwickeln. Den deutschen König Wilhelm I. überzeugten die "Kessler-Champagner" so sehr, dass er den Erzeuger adelte. Noch für den ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer war der Kessler-Sekt so gut, dass das Unternehmen zum Lieferanten der Regierung und ihrer Staatsbankette wurde. Mittlerweile haben sich in der Sektkellerei Kessler die Besitzverhältnisse geändert und das Traditionsunternehmen musste kräftig modernisieren. Der Qualität der Schaumweine soll das nicht abträglich werden – das Sektunternehmen unter der neuen Leitung von Christopher Baur will weiter eine "Sektmanufaktur" auf höchstem Niveau bleiben, die "harmonische und zugleich markante Sekt verarbeitet".
Kessler: Premiumsekt aus deutschem Mittelalterkeller
Das alteingesessene Sektunternehmen unter dem Namen seines Gründers "Kessler" ist die älteste Sektkellerei Deutschlands, das seit der Gründung 1826 im historischen Speyrer Pfleghof in Esslingen am Neckar seinen Sitz hat.
Die Sektkellerei ist auf Sekt in der Flaschengärung nach der Champagner-Methode, der "méthode traditionnelle" (méthode champenoise), spezialisiert. Das Sekthaus verfügt zwar über eigene historische Weinberge, doch die Weine für die Kessler-Schaumweine – vor allem die Rieslinge – werden von handverlesenen regionalen als auch überregionalen Winzern eingekauft. Das ist kein ungewöhnliches Vorgehen und gilt seit dem Bestehen der spezialisierten Schaumweinhersteller als gängig und der Qualität der Sekte nicht abträglich. Kessler geht dabei noch einen Schritt weiter und bekommt seine Chardonnay- und Pinot-Noir-Weine aus dem Trentino. Für die Auswahl sind die Kellermeister des Unternehmens verantwortlich. Chardonnay, Pinot Noir und Riesling – das sind die Hauptgewächse, aus denen die Kellermeister des Kessler-Unternehmens in Champagner-Methode ihre außergewöhnlichen Schaumweine als reinsortige Ausgaben und Cuvées kreieren.
Gelagert und nach wie vor von Hand gerüttelt wird im mittelalterlichen Reifekeller des historischen Pfleghofs am Marktplatz von Esslingen. Das betrifft die Spitzensekte des Hauses, ein anderer Teil der Produktion ist in moderneren Gebäuden untergebracht. Je nach Sorte altern die Sekte zwischen 30 und 60 Monaten auf der Flasche, was eine exquisite Perlage von außerordentlicher Feinheit und Ausdauer erzeugt.
Sekt der Kaiser, Könige, Zaren und Bundeskanzler
Die Geschichte der Sektkellerei Kessler nimmt gut 20 Jahre vor ihrer Gründung am Neckar ihren Lauf. Georg Christian Kessler startet seine steil verlaufende Karriere als Buchhalter und tritt 1807 in dieser Funktion in das berühmte Champagnerhaus "Veuve Clicquot-Fourneaux & Cie." ein. Er bildet sich zum Rechtsanwalt aus, wird 1810 im Veuve-Clicquot-Unternehmen zum Prokuristen und ist bereits 1815 Mitglied der Geschäftsführung. Seine Kariere nimmt die endgültige Höhe auf, als er ab 1815 das Veuve-Clicquot-Champagnerhaus in Russland ausbaut. Das Auslandsgeschäft ist mit dem Einzug des Veuve-Clicquot-Champagners an den Zarenhof so erfolgreich, dass Kessler 1921 Teilhaber des Champagnerhauses wird. Gleichzeitig unterbreitet ihm Madame Clicquot, die Erbin des Unternehmens, die Option, das Champagnerhaus in Gänze zu übernehmen.
Doch es sollte anders kommen. Georg Christian Kessler gründet 1826 zusammen mit dem Teilhaber Heinrich August Georgii die eigene Firma "G. C. Kessler & Compagnie" im alten Kelter des Kaisheimer Pfleghofs in Esslingen, wo bereits die Zisterzienser ihren Wein kelterten. Diese Entscheidung kam nicht aus dem Nichts heraus, denn Kessler experimentierte Jahre zuvor mit Sektherstellung aus eigenen Weinen auf dem familieneigenen Gut Neuhof bei Oedheim, auf dem schon Gewächse für Veuve Clicquot angebaut wurden. Kessler wusste um die Wichtigkeit der Qualität der Reben und der Erzeugung von hochqualitativen Weinen als Grundlagen der Sekterzeugung und verfuhr dementsprechend auf seinem eigenen Gut. Später wird diese Handhabe zur rigorosen Voraussetzung für die Verträge mit regionalen Winzern und Weinbauern. Die Herstellung von Champagner ist in den 1930er Jahren ein sehr riskantes Unternehmen, denn die Flaschen halten dem hohen Innendruck bei der Hefegärung nicht stand und explodieren häufig. In der Anfangszeit verliert Kessler auf diese Weise bis zur Hälfte seiner Gesamtproduktion.
Kesslers Champagner kamen bereits 1826 auf den Markt. Sie waren die ersten deutschen Schaumweine der Champagner-Methode in einer Auflage von 4.000 Flaschen. Die Bewertung der damaligen Fachwelt fiel äußerst positiv aus. König Wilhelm I. lohnte die Anstrengungen Kesslers um die Hebung der Qualität auf dem Weinsektor und die ersten deutschen Champagner mit der "Große Württembergische landwirtschaftliche Verdienstmedaille" und hob im Jahr 1841 den Unternehmer in den Adelsstand. Angesichts der Erfahrungen, die Kessler im renommierten Champagnerhaus Veuve Clicquot machte, verwundert sein Erfolg auf deutschem Boden nicht. Auch sein 1829 unternommener Vorstoß nach Russland, gefolgt von Großbritannien und den USA, ist angesichts seiner persönlichen Kontakte aus seiner Zeit als Teilhaber des französischen Champagnerunternehmens nicht verwunderlich. Der Export nach Frankreich war ihm jedoch durch einen Vertrag gerichtlich untersagt.
Der Erfolg der "Kessler-Champagner" war in kürzester Zeit durchschlagend und Georg Christian Kessler suchte diesen zu halten, indem er 1835 Carl Weiss-Chenaux in die Firma "G. C. Kessler & Co." als Teilhaber aufnahm. 1842 verstarb der geadelte Georg Christian von Kessler und überließ seine Firma seinem Partner und der Familie Weiss, die das Champagnerhaus die nächsten 170 Jahre in einer steilen Unternehmenskariere ausbaute. Den ersten Höhepunkt stellt die Silbermedaille dar, die Kessler Sektkellerei 1867 auf der Weltausstellung in Paris in der Kategorie "Moussierende Weine" (vin mousseux) erhielt. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Sektkellerei ist das Datum 1881 als Kessler zum königlichen Hoflieferanten wurde. König Wilhelm II. von Württemberg und seine Gattin Königin Charlotte von Württemberg tranken nicht nur das noble Qualitätsprodukt aus Esslingen, sondern besichtigten 1893 die historische Produktionsstätte der Firma.
Die Firmenleitung der Familie Weiss hat sowohl die Qualität seiner Sekterzeugnisse auf einem überaus hohen Niveau halten können, als auch gute strategische Schritte in die Zukunft des Unternehmens gemacht. Mit Gleichgesinnten gründete die Kessler-Firma den ersten Verband Deutscher Sektkellereien (1892). Sie übernahm ferner die traditionsreiche Sektkellerei Rottweil, die sie dem Rottweiler Maschinenbau- und Pulverhersteller Max von Duttenhofer abkaufte. Aufgeschlossen den Modernisierungen gegenüber bekam die Sektkellerei als einer der ersten einen Telefonanschluss (Nummer 13) und Elektrizität. 1904 bewies das Unternehmen guten Sinn für Kunst und Vermarktung, indem es den Grafiker und Karikaturist der Simplicissimus-Stilrichtung, Josef Benedikt Engl, mit der Werbegestaltung beauftragte. Dieser schuft eine Darstellung, die zum Markenzeichen des Unternehmens schlechthin wurde: Zwei kleine spritzige Kellner, die sogenannten "Piccolos", eilen mit einem Sektkühler herbei, in dem natürlich der Kessler-Sekt zu sehen ist.
Gute Kontakte einerseits, zeitgemäßes Marketing mit einer künstlerisch gestalteten Werbung und hervorragendes Qualitätsangebot andererseits führten dazu, dass die Kessler-Sekte bis weit in die 1970er Jahre zu den Spitzenerzeugnissen aus Deutschland zählten.
Bezeichnend für das hervorragende Kessler-Management war die geschickte Platzierung ihrer Qualitätsprodukte: Als 1929 das Luftschiff "Graf Zeppelin" (LZ 127) zu seiner weltweit einmaligen Luftfahrt abhob, schenkte man den "Kessler Hochgewächs" unter den hochkarätigen Gästen aus. Auch in den ersten Passagierflugzeugen behielt Kessler-Sekt die Nase hoch oben. Schließlich konnte man mit dem Kessler-Sekt den Bundeskanzler Konrad Adenauer überzeugen, der den "Kessler Hochgewächs" zum Sekt seiner Regierungszeit und zum Getränk aller Staatsempfänge machte.
Irgendwann zwischen den glorreichen Jahren und der neuen Ära der modernen Weinerzeugung verlor das älteste Sekthaus Deutschlands den Anschluss an die Marktentwicklung. Die Folge war die Insolvenz im Jahr 2004. Bereits ein Jahr später gab es eine private Gesellschaft, die die Sektkellerei unter dem Firmennamen "Kessler Sekt GmbH & Co. KG" rettete. Der Geschäftsführer und um den Erhalt des Traditionshauses sehr bemühte Betriebswirt und Esslinger Christopher Baur schaffte es mit viel Investitionen, Renovierungsarbeit und neuem Marketing, die Marke Kessler wieder hoffähig zu machen. Dennoch war es offenbar notwendig, weitere Partner in das Sektunternehmen zu holen, denn 2013 erwarb die italienische Genossenschaftskellerei Cavit aus Trient die Anteilsmehrheit des Kessler-Unternehmens. Das neue Bündnis mit Cavit soll sowohl einen besseren Vertrieb und Abnehmerklientel sichern, als auch hochqualitative Weine aus dem Trentino garantieren.
Das starke Sektportfolio der Kessler Kellerei
Kesslers Porfolio umfasst 11 Brut und Extra Brut Qualitätsschaumweine, darunter rote, weiße und Rosés, sowie neuerdings einen Sec. Den Prestigesekten sind drei Spezialeditionen vorbehalten, zu denen "Kessler Kreation", "Kessler Klassik" und "Kessler Edition" gehören. Unter "Kessler Kreation" finden sich Jahrgangssekte und besondere Lagenschaumweine in limitierten Ausgaben. Die "Kessler Edition" richtet sich an Sammler und treue Liebhaber der Kessler-Produkte und produziert historische, künstlerisch gestaltete Ausgaben in zeitlich begrenzter Stückzahl. "Kessler Klassik" versammelt die beliebtesten und die ältesten Etiketten, die zum Teil seit den ersten Produktionsjahren des Unternehmens weiterbestehen! Dazu gehört der "Kessler Cabinet", das älteste Sektprodukt Deutschlands, das bereit 1850 in Gastronomie ausgeschenkt wurde. Natürlich darf der berühmte Kessler "Hochgewächs" Blanc de Blancs Sekt aus Chardonnay nicht fehlen, der schon von Königen, Zaren, Kanzlern, Ministern und niederer Prominenz getrunken wurde.
Das Flaggschiff des Unternehmens ist seit 2013 der Kessler Grand Réserve "Georges" Vintage 2013 Brut, so benannt zu Ehren des Gründers und herausragenden Champagner-Unternehmers Georg Christian Kessler. Dieser Sekt, eine Assemblage aus Chardonnay und Pinot Noir, reift über 60 Monate auf eigener Hefe und ist in der Tat ein ganz großes Kino unter den Schaumweinen nach der "méthode traditionnelle"!
Die Premiumsekte der Kessler-Sektkellerei zeichnen sich durch eine herausragende Perlage, eine überaus cremige Textur mit ausgewogenen Nuancen von feiner Mineralität bis frischer Fruchtsüße mit Anklängen an exotische Früchte, Karamell und.
Kessler Sektkellerei
Gründung: 1826
Eigentümer: Teilinhaber, Geschäftsführer Christopher Baur
Önologe: Markus Mosgowi (Erster Kellermeister)
Jahresproduktion: ca. 1,5 Millionen Flaschen
Notabene: Machen Sie es dem Königspaar Wilhelm II. und Charlotte und dem Bundeskanzler Konrad Adenauer gleich und besuchen Sie das Traditionsunternehmen in der überaus sehenswerten historischen Örtlichkeit des Pfleghofes. Seit 2007 gibt es am Esslinger Rathausplatz das "Kessler Karree 18", eine gut besuchte Bar und Ausschank von Kessler-Sekten. Und wer den Weg nach Esslingen nicht findet, der kann in Stuttgart (Calwer Str. 58) den Flagship-Store des Kessler-Unternehmens aufsuchen.