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Terre Nere

Terre Nere – Burgundische Eleganz am Rand des Vulkans

Wenn ein Weinagent von großem Rang in den Winzerberuf hinüberwechselt, dann darf man auf das Ergebnis gespannt sein. Die Tenuta delle Terre Nere wurde von einem solchen weltbekannten Spezialisten am Hang des mächtigen Vulkanbergs Ätna gegründet. Die Rede ist von Marco de Grazia, dem großen Unterstützer und Geburtshelfer bei der ‚Entdeckung‘ der Brunello-Weine. Die Realisierung seines eigenen Traums fand er in der dunklen vulkanischen Erde des Ätnas, wo er die Tenuta delle Terre Nere auf knapp unter 1.000 m. ü. M. gründete.

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Etna Rosso DOC Calderara Sottana 2018 Terre Nere
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Etna Rosso DOC Prephylloxera Don Peppino 2019...
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Etna Rosso DOC San Lorenzo 2019 Terre Nere
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Etna Rosso DOC Dagala Di Bocca D´Orzo 2020...
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Etna Rosso DOC Santo Spirito 2019 Terre Nere
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Etna Bianco DOC Calderara Sottana 2021 Terre Nere
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Etna Rosato DOC 2022 Terre Nere
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Etna Rosso DOC Guardiola 2021 Terre Nere
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Etna Rosso DOC Dagala Di Bocca D Orzo 2021...
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Etna Rosso DOC Prephylloxera Don Peppino 2021...
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Terre Nere produziert äußert atypische „Sizilianer“ – es sind feine, spritzige, elegante weiße und rote Weine, die nichts mit den reifen, vollmundigen und fruchtdurchtränken südländischen Erzeugnissen gemeinsam hat. Seit dem Erscheinen von Terre-Nere-Weinen auf internationalem Parkett sprechen einige Weinkenner auch von den „sizilianischen Barolos“ und von „sizilianischen Burgundern“. Heute gilt Marc de Grazia als Pionier des Weinanbaus am Ätna. Doch genaugenommen ist er der Erneuerer einer in Vergessenheit geratenen uralten Weingegend, die durch ihn wieder zeigen kann, zu welch erstaunlichen Weinen sie fähig ist. Marc de Grazia hat mit seinen Nerello-Weinen einen hohen Maßstab für die Weinproduktion am Ätna gesetzt und der Weinwelt ein überaus kostbares Geschenk gemacht. 

Das Weingut, das den Ätna verehrt 

21 Hektar Lava-Land gehört zu der Tenuta delle Terre Nere, die auf der Nordseite des Ätnas liegt. Bearbeitet werden auf luftigen Höhen inmitten von Lavageröll zurzeit circa 15 Hektar Rebland, das die ganze Aufmerksamkeit und Liebe seines Gründers, Marco de Grazia, und seines Teams erfordert. Die Tenuta Terre Nerre – die „Schwarze Erde“ – ist auf die sizilianischen Autochthone spezialisiert: die weißen Rebsorten Carricante, Catarratto, Grecanico, Inzolia sowie die Roten Nerello Cappuccio und Nerello Mascalese. Auf den sehr steilen, teilweise terrassierten Weinbergen an den Flanken des Ätnas, deren wichtigsten Contrade (Lagen oder Crus) „Calderara“, „Feudo di Mezzo“ und „Guardiola“ sind, wird alles per Hand gemacht. Seit der Gründung, zum Teil aber auch schon davor, werden die Felder organisch bearbeitet.

Auf den Cru- oder Contrade-Lagen wachsen sehr alte knorrige Reben. Die jüngsten sind 40 bis 80 Jahre alt und wachsen auf dem „Feudo di Mezzo“, der größten Lage des Weinguts. Die ältesten sind bis zu 140 Jahre alt. Sie wachsen auf der „Guardiola“, einer steilen Parzelle zwischen 800 und 900 m. ü. M., deren Spitzenstände auf 1.000 Meter Höhe steigen. Das ist sie weltweit die am höchsten gelegene Reblage für rote Weintrauben. Um entsprechend qualitätsvolle, ausgereifte Trauben zu liefern sind die höchstgelegenen Parzellen allerdings auf besonders gute Wetterverhältnisse angewiesen. Dort oben besitzt Terre Nere ein kleines Juwel von circa 1,5 Hektar Land, die „La Vigna di Don Peppino“, wo gesunde Reben aus der Vor-Reblaus-Ära gedeihen. Diese Rarität hat Terre Nere dem vorherigen Winzer, Don Peppino, zu verdanken, der im organischen Anbau diese alten Reben wie seine Kinder 70 Jahre lang hegte und pflegte. Diese alten knorrigen Pflanzen tragen nur wenige, kleine Trauben, und obwohl der Ertrag sehr knapp ausfällt, entlohnt er den heutigen Winzer mit unübertroffener Komplexität der Trauben. Auf den Lagen „Calderara“ und „Feudo“ gedeihen die Trauben immerhin auch noch auf luftigen 650 bis 700 m. ü. M. Die Böden bestehen, wie nicht anders am Ätna zu erwarten, aus vulkanischer Asche, Bimsgestein, erodierter Lava und anderen vulkanischen Beimischungen. Entsprechend den unterschiedlichen Lavaabgängen und -strömungen gibt es auf den wiewohl kleinen Parzellen der Terre Nere sowohl unterschiedliche Schichtablagerungen als auch große geologische Altersunterschiede. Im Zusammenspiel mit den subklimatischen Bedingungen, zu denen beständige, teils kräftige und kalte Wind und Nebel zählen, bescheren den Weinen der Tenuta nicht nur ihre Frische, sondern häufig auch die besonderen salzigen bis jodhaltigen Noten. Auf den höheren Hanglagen reifen die Trauben lange, dafür aber gleichmäßig, was ihnen jugendliches Elan, gute Säure und komplexe Aromen verleiht.

Zusammenfassend betrachtet ergibt all das ein für den Süden untypisches, überaus gesundes, frisches und kühles Klima mit dramatischen Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperaturen und ungewöhnlichen charakterstarken Böden. Das wiederum sorgt bei den Weinen für mineralische, frische Komplexität und wohlausgewogene Eleganz, die so bei kaum anderen südlichen Wein zu finden ist.

Die Weinberge der Terre Nere wurden bereits vor der Übernahme durch Marco de Grazia naturnah bestellt und daran hat sich seitdem nichts geändert. Eine vorsichtige und penible Lese per Hand gehört selbstverständlich dazu. In dem technisch bestens ausgestatteten Weinkeller wird eine klassische Vinifizierung von Rotweinen vorgenommen, die dem Vorbild Burgunds folgt: Der 10- bis 15-tägigen Mazeration, die während der Maischegärung erfolgt, schließt sich die malolaktische Gärung an und wird von einem Alterungsprozess in unterschiedlich großen, alten und neuen Eichenfässern vollendet. Nach der Abfüllung in Flaschen ruhen die Weine im Durchschnitt circa 18 Monate, bis sie in den Verkauf gelangen.

Der Weg eines Entdeckers zu vulkanischen Cru-Weinen

Noch bevor Marco de Grazia ein anerkannter Winzer wurde, galt er in den Fachkreisen bereits als eine Persönlichkeit auf dem Weinsektor. Sein Ruhm beruht auf seinem richtigen ‚Riecher‘, der nicht nur besondere Qualitäts- und innovative Weine vor allen anderen erkannte, sondern auch wusste, wie man italienische Qualitätsweine weltweit bekannt macht. Sein Name taucht im Zusammenhang mit dem sagenhaften Aufstieg der Barolo-Weine und den sogenannten Barolo-Boys auf, jenen Jungwinzern der 1970er und 1980er Jahre, die etwas Spektakuläres im Piemont wagten. Besondere Weine und interessante Winzer ausfindig zu machen, war auch de Grazias Aufgabe, die ihn 2002 nach Sizilien führte. Hier fesselte ihn ein Rotwein, der am Ätna entstand: der „Rosso dell’Etna“. Diese erste Faszination griff schnell über auf die phantastisch alte Weinlandschaft an den Hängen des majestätischen, ständig rauchenden Vulkans. Zu diesem Zeitpunkt waren nur wenige, von ihrer Arbeit am Ätna geradezu fanatisch überzeugte Winzer und ihre uralten Reben übriggeblieben. Die dunklen vulkanischen Böden, das besondere Klima mit unterschiedlichen Subklimazonen und die uralte Weingeschichte dieser Gegend haben Marco de Grazia von dem Potenzial dieser Region soweit überzeugt, dass er zusammen mit seinem Bruder Iano de Grazia das heutige Weingut aus der Taufe hob.

Kenntnisreich und weitsichtig haben die Brüder die Weinberge von Anfang an organisch bearbeitet, dabei auf die jahrhundertalte Reben und auf Lagenweine gesetzt. Marco und Iano de Grazia gehören rückblickend betrachtet zu den Pionieren des modernen Weinbaus auf den Ätna-Flanken. Sie haben überzeugend unter Beweis gestellt, wie erstklassig die Weine dieser Region sein können, und haben mit ihren Weinen nicht nur die moderne Vinifizierung gepaart mit hohen Maßstäben in die hiesige Weinproduktion eingeführt. Sie haben vor allem dazu beigetragen, dass das historische Gewerbe nicht nur nicht ausstirbt, sondern mittlerweile sogar viele Weinexperten magisch anzieht.

Es ist auch Marco de Grazia zu verdanken, dass die alte sizilianische Bezeichnung „Contrada“ im Sinne einer „Cru“ und damit als ein Kontroll- und Qualitätsmerkmal verwendet wird, so wie es bei den burgundischen Weingütern üblich ist. Da auch de Grazias Weine einen „burgundischen Charakter“ haben, verwendet der Winzer in Anlehnung an die französische Weinregion zwei Klassifizierungsstufen für die Bezeichnung seiner Rotweine als Grand Cru und Premier Cru. Die in Burgund übliche dritte Bezeichnung „Village AOC“ wird indirekt verwendet, indem entsprechend einfachere Weine einfach „Etna“ heißen.

Das starke Portfolio der Terre Nere

Die Weinpalette der Terre Nere besteht aus 13 Weinen zu denen sowohl sortenreine als auch Cuveé-Weiße, Rote und ein Rosé gehören. Der Schwerpunkt liegt auf den Rotweinen, die neben dem „Etna Rosso“ in zwei Linien von Terre Nere herausgegeben werden. Die Premier-Cru-Linie wartet mit drei Weinen aus den Lagen „Santo Spirito“, „Guardiola“ und Feudo di Mezzo“ auf. Die zweite Linie ist die Grand-Cru-Reihe, die vier Weine, gemacht aus den Trauben der alten Reben in hohen Lagen, stellt: „Calderara Sottana“, „San Lorenzo“ und die Rarität „Prephylloxera“. Die Trauben für den letztgenannten liefern jene uralten Rebstock-Veteranen, die nicht von der Reblaus vernichtet wurden. Der neue Wein „Bocca d’Orzo“ wird demnächst diese Reihe erweitern.

Die Weinfachwelt ist sich darüber einig: Hier können Sie eigentlich nichts falsch machen, denn alle Weinerzeugnisse der Tenuta Terre Nere überzeugen durch ihre herausragende Qualität, komplexe Aromen und einer geradezu klassischer Eleganz. Der „Etna Rosso“ DOC (Bio) aus 100% Nerello Mascalese ist ein hervorragender Einstiegswein, dem BIBENDA Drei Trauben und Robert Parker und sein Kollege James Suckling jeweils 91 Punkte (2017) geben. Dieser Wein entstand aus Trauben der 40 bis 80 Jahre alten Rebstöcken der Feudo-di-Mezzo-Lage auf 600 bis 700 m. ü. M. Bei diesem Wein überzeugen seine subtile Nuancierung mit salzigen Anklängen, fruchtiger Frische und gleichzeitiger Kompaktheit – und seine herausragende Preis-Leistungs-Qualität.

Weißweinliebhaber sollten zu dem ungewöhnlichen, nach sizilianischen Zitronen, nach Meeresbrise und nach Jod duftenden „Le Vigne Niche Calderara Sottana“ Bianco Etna DOC greifen. Dieser Wein entstand aus den Trauben einer winzigen Parzelle an der Caldera Sottana, wo 60-jährige Rebstöcke in beständigem Wind wachsen. Dieser reinsortige Carricante-Wein wurde 10 Monate in Barrique gelagert, wovon seine leichte, bestens eingebundene Holznote zeugt. Wer noch ein klein bisschen darüber hinausgehen möchte, der probiert den Weißen „Le Vigne Niche Santo Spirito“ Bianco Etna DOC (BIO). Dieser gleicherweise reine Carricante-Wein entsteht aus kleinen Mengen exquisiter Trauben, die 100-jährige Reben aus der winzigen Lage „Santo Spirito“ liefern. Es heißt, diese Lage gehört zu den eindrucksvollsten der Region, wo die Reben von viel grüner Urwüchsigkeit umgeben sind. Hier wachsen die alten Reben auf über 700 Metern Höhe auf jüngeren Lavazungen. Das und der beständige Wind vom Meer sorgen für die mineralisch-würzigen Noten des „Le Vigne Niche“.

 

Terre Nerre

Gründungsjahr: 2002
Eigentümer: Marco de Grazia
Önologe: Calogero Statella
Jahresproduktion: ca. 250.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 21 Hektar

Notabene: Neben Wein produziert die Tenuta Terre Nere auch einen Extra Virgine Öl. Das Weingut ist nicht auf laufende Kundschaft eingerichtet, doch sind interessierte Besucher nach einer schriftlichen Voranmeldung gerne gesehene Gäste. Nach Wunsch können auch Dinner mit entsprechendem Weinangebot gebucht werden.