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Frattasi

Masseria Frattasi – Italiens älteste Weine kommen aus Kampanien

Die Masseria Frattasi liegt einfach atemberaubend schön in der bergigen Region Kampaniens. Rund um die Weinberge erstreckt sich uraltes, seit jeher kultiviertes Land, das Virgil in seinen Büchern beschreibt. Das Auge schweift über die Weinberge, über die kräuterbewachsenen Reihen dazwischen, bis hin zu dem alles überragenden mächtige Bergmassiv, das ein erloschener Vulkan ist. Ein imposant altes Gebäude, in dem scheinbar „schon immer“ Winzer und Olivenbauern lebten, fügt sich mit seinen groben grauen Natursteinwänden wie selbstverständlich in die bergige Umgebung ein. Das kleine Weingut hat eine stolze Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht, doch der Weinanbau hier ist sehr viel älter.

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Falanghina Beneventana IGP Boneè 2019 Frattasi
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Aglianico del Taburno DOCG IOVI TONANT 2018
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Falanghina del Sannio Taburno DOP Bonea 2021...
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Kapnios Aglianico Beneventano Appassito IGP...
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Die Masseria Frattasi liegt in dem kleinen Dorf Montesarchio, das wohl kaum jemand kennen wird. Es liegt knappe 50 Kilometer nördlich von Neapel und ist circa 25 Kilometer von dem besser bekannten Benevento, in der gleichnamigen Provinz, entfernt.

Die treibende Kraft hinter dem Erfolg des Weinguts ist Pasquale Clemente, der seine Weine nach biodynamischen Maßstäben, wenn auch ohne Zertifikat, anbaut. Mineralische Vulkanerde und karge Lehmböden – hier gedeihen Trauben, aus denen starke Typen-Weine entstehen. Unverwechselbar im Geschmack, der von jahrtausendealter Kontinuität Zeugnis ablegt. Auf die Auszeichnung „Miglior Vino Rosso d’Italia“, ihm mehrfach verliehen wurde, ist der Winzer besonders stolz, da dieser von dem italienischen Wein-Guru Luca Maroni vergeben wird. 

Die Masseria am Fuße eines Vulkans

Die Böden des Weinguts Frattasi bestehen vorwiegend aus weißem Kalkstein, den sie dem benachbarten alten Vulkan Taburno zu verdanken haben. Die Hauptweinberge der Masseria sind die Lagen „Falanghina“, auf circa 380 bis 400 m. ü. M., und „Aglianico“, das auf 500+ m. ü. M. liegt. Insgesamt verfügt die Masseria über fünf verschiedene Weinparzellen, die sich durch unterschiedliche Böden auszeichnen. Sehr karges lehmhaltiges Terroir – hervorragend für den Muskateller – wechselt sich auf dem insgesamt 30 Hektar starken Anwesen – wovon 20 hektar auf Weinberge entfallen – ab mit Mergelböden vulkanischen Ursprungs nah am Taburno-Massiv, wo die Falanghina gedeiht. Hier in Kampanien ist man stolz darauf, die Wiege des Weinanbaus auf italienischem Boden zu sein. In grauer Vorzeit, als die Griechen das Land eroberten und ihre Weinreben mit sich brachten, wurde Kampanien der Weinexporteur des Mittelmeers, was auch die Rebensetzlinge selbst betraf, die so in anderen italienischen Gegenden heimisch wurden. Bis heute gilt Kampanien als die Region mit den meisten und ältesten Rebsorten und den ältesten Weinherstellungsmethoden, die seit den Griechen fortgesetzt verfeinert und modifiziert wurden. Zu diesen kampanischen Errungenschaften zählt das Trocknen der Trauben auf Holzgestellen bevor es anschließend in der Vinifizierung geht. 

Pasquale Clemente bewirtschaftet dieses mütterlicherseits auf ihn gekommenen uralte Kulturland der Masseria Frattasi nach ökologischen Richtlinien, lässt beispielsweise das Land zwischen den Rebreihen natürlich mit Gras und Wildpflanzen bewachsen, mäht es von Hand und verzichtet auf Pestizide. Der biodynamische Anbau ist nicht zertifiziert, das liegt aber vor allem daran, dass der Weingutsbesitzer und leidenschaftlicher Winzer sich nicht mit dem bürokratischen Papierkram und den damit verbundenen Auflagen herumplagen will. Zu der biologischen Herangehensweise passt auch die starke Ertragsreduzierung zum Wohle von aromatischen, gesunden Weintrauben. Geerntet wird selbstverständlich von Hand und zwar erst ab der zweiten Oktoberwoche. 

Die hier angebauten Rebsorten wuchsen auf gleichen Parzellen schon verbürgt seit dem 17. Jahrhundert, und überlebten später wie durch ein Wunder die vernichtende Phylloxera-Plage. Zu diesen Ãœberlebenden gehört die rare autochthone Falanghina Taburno. Der heutige Falanghina-Klon entstand aus den jahrhundertalten Rebstöcken, auf die er aufgepropft wurde, und ist heute im Durchschnitt 50+ Jahre alt. Andere von dem Winzer mit Umsicht und Liebe zu alten Rebsorten kultivierte Gewächse sind Sannio Caudino, Fiano Greco Aglianico und Coda di Volpe – alles fast vergessene Namen und Sorten. Die Reben sind nach einer alten Methode mit roter Weide, die extra dafür angebaut wird, an Stöcken und Stangen befestigt. 

Die meisten Weinparzellen der Frattasi sind umgeben von alter, natürlich gewachsener Vegetation. Dazu gehören jahrhundertalte Kastanienwälder mit enorm großen Exemplaren und Farnen, Areale voller wilder Kräuter, Brombeeren, Haselnüsse, Minze, wilde Orangen- und Birnenbäume, Walnüsse und natürlich die seit Jahrtausenden kultivierten Olivenbäume. 

So alt die Gemäuer der Kellerei auch sind, so modern ist die Ausstattung im Inneren, wo eine temperaturgesteuerte Vinifizierungsanlage trotz der heißen Temperaturen Süditaliens für sehr frische Weine aus dem Hause Frattasi sorgt. Der Fassraum, der zur Alterung und Lagerung der Weine genutzt wird, liegt unterirdisch und sorgt mit seiner Lage, den hier verbauten Gestein und den weißen Kalksteinplatten für konstante Befeuchtung und Temperaturen. Der unterirdische Keller ist relativ neu und umfasst 1.000 Quadratmeter, auf denen viele 225-Liter große Eichenfässer aus neuer französischer Eiche stehen. 

Uralte Wurzeln der Masseria Frattasi

Das Weingut Masseria Frattasi blickt auf eine steinalte Vinifizierungsgeschichte zurück, bei der die alten Griechen den Anfang machten und später von Vergil in der Georgica und der Aeneis beschrieben wurde. Das bis heute genutzten Haupthaus des Weinguts wird auf 1779 datiert, dem Jahr der offiziellen Gründung der Weinkellerei. Doch das Land wird schon seit Urzeiten für Weinanbau genutzt. Davon zeugen die alten Funde, die man bei der Feldarbeit vor einigen Jahren ausgegraben hat. Es handelt sich dabei um drei zentnergroße Gefäße, die von den Römern zum Weinkeltern und -aufbewahren benutzt wurden. Das brachte den heutigen Winzer, Pasquale Clemente, sofort dazu, diese Originale zum Vorbild zu nehmen und sein Falanghina-Wein darin zu reifen. Es ist geplant, in einigen Jahren diese Weine auch für den Verkauf freizugeben. 

Die Rückdatierung unterstützten auch die schriftlichen Aufzeichnungen des Marquis dell’Avalos, Principe de Motesarchio und Pescara, in denen Don Antonio Cecere Erwähnung findet. Er verkaufte 1576 Teile seiner Weinstöcke, aus deren Traben er in Montesarchio Wein kelterte, für die Aussteuer seiner Schwester. Die Familie Clemente übernahm den Hof im 18. Jahrhundert und begann die Weinberge und die Weinproduktion zu erneuern. Sie hat wesentlich zum Erhalt der ältesten Weißweinsorte in Europa, der weißen Falanghina di Bonea, beigetragen, und den Typizität-Wein in der ganzen Welt promotet. Die treibende Kraft, die in den 1950er Jahren Großes geleistet hat, war Antonio Cesere, der Großvater mütterlicherseits des heutigen Winzers der Masseria Frattasi. Pasquale Clemente widmet sich genauso wie sein Großvater ganz besonders dem Erhalt der uralten Reben, er vertieft sich aber auch in die Kulturgeschichte jener „Scholle“, die er zusammen mit seiner Mutter seine eigene nennt. So zieren heutzutage Vasen und Keramikkacheln, die hier Reggiole heißen, aus der Hand von Nicola Giustiniani fast alle Weinetiketten der Frattasi-Weine, um wie Pasquale es im übertragenen Sinne ausdrückt, „nicht mehr unter die Füße der Gläubigen, sondern an ihren Gaumen zu liegen“. Giustiniani war der berühmteste Keramiker des 18. Jahrhunderts. Er stammte aus der Gegend von Serreto Sannita und hatte nur einige Kilometer von der Frattasi Masseria entfernt seine frühere Werkstatt. Hier hat er den Schmuck der Palastkapelle aus dem 17. Jahrhundert hergestellt, und als diese in einem der Region häufigen Erdbeben zerstört wurde, hat die Familie Clemente die Reggiole geborgen und als Abbildungen auf den Etiketten ihrer Weinflaschen ‚gerettet‘. 

Die Weinetiketten mit dem Maximum an Typizität

Die Masseria Frattasi hat in ihrem aktuellen Portfolio von 2020 insgesamt 17 verschiedene Weinsorten, neben den Roten und Weißen unter anderem auch Spumante, Rosé und Dessert-Weine. Sie alle zeichnen sich durch eine starke Typizität aus – und werden sicherlich so einige Liebhaber von ungewöhnlichen und raren Trauben begeistern. Zu den Vorzeigeweinen der Frattasi gehören die weißen Falanghina-Weine, wie beispielsweise der Donnalaura Falanghina del Sannio DOP, eine Spätlese benannt nach Laura Abate, der Großmutter von Pasquale Clemente. Der Wein altert sechs Monate in Barrique und anschließende in der Flasche. Er zeichnet sich vor allem durch dominante, langanhaltende Aromen: köstliche Blütendüfte vor allem nach Birne. Lua Maroni nimmt diesen reinsortigen Falanghina-Wein in sein Jahrbuch der besten Weine Italiens – als besten Weißwein.

Ein weiterer Wein, den man sich merken sollte, ist der Nymphis Sacrae Coda di Volpe Beneventano IGP. Die Rebsorte Coda di Volpe, übersetzt „Rute des Fuchses“, bildet lange Rispen mit auffällig langen Trauben aus, die manche offenbar an einen buschigen Fuchsschwanz erinnern. Der golden-gelbliche Wein überzeugt durch sein aromatisches Bouquet, das Citrus- und Obstnoten von Äpfeln und Birnen mit süßen Gewürzen optimal verbindet. Saftig, fruchtig, mineralisch und rund ist dieser strohgelbe Wein, dessen Abgang die gesamte Mundhöhle vollständig ausfüllt. 

Unter den Roten tut sich beispielsweise der Kapnios Aglianico Beneventano IGP hervor, der 18 Monate in französischem Barrique reift. Die Trauben werden nach der Lese einige Tage „abgehangen“ und getrocknet bevor es dann in die Verarbeitung geht. Kapnios ist intensiv. Das betrifft sowohl seine Purpurfarbe, als auch seinen entsprechenden Geschmack nach schwarzen aber fruchtigen Beeren. Vollmundig und ausbalanciert, mit herrlich schmelzenden Tannine gefolgt von einem langanhaltenden Abgang, der den Gaumen mit Schokolade, Kaffee, warmen Gewürze und einer Prise Tabak überrascht. Hier vergibt Decanter seinen „World Wine Award“ in Bronze.

 

Masseria Frattasi

Gründungsjahr: 1779
Eigentümer: Caterina Cecere und Pasquale Clemente
Önologe: Renato Ciaramella
Jahresproduktion: ca. 200.000 Flaschen
Rebfläche: 20 Hektar im biologischen Anbau 

Notabene: Es lohnt sich, dieses alte und so erstklassig gelegene Weingut nach einer telefonischen oder schriftlichen Anmeldung persönlich zu besuchen. Das alte Gemäuer erzählt eine spannende historische Geschichte. Nehmen wir beispielsweise das Portal: Hier sind Terrakottaplatten eingelassen, die aus sunnitischen Gräber stammen, die einst eine Nekropole aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. schmückten. Diese wurden auf der verfallenen Feoli-Farm im Dorf Varoni Montesarchio gefunden. Eine andere im wahrsten Sinne des Wortes große Attraktion der Masseria Frattasi ist der überwältigende Olivenbaum-Riese, dessen Alter nur ungefähr geschätzt werden kann. Dieses gewaltige „Ereignis“ gehört der Curatone-Varietät unter den Olivenbäumen an, auch als Ravece bekannt, und hat möglicherweise 1.000 Jahre auf dem Buckel. Die Masseria produziert (auch) aus diesem Urgestein aber vor allem aus ihren zahlreichen anderen uralten Olivenbäumen an den Hängen des Taburno ein exzellentes, fruchtig-krautige bis herbes Olivenöl, das Olio extra vergine di oliva del taburno, das in der schön geschwungenen Flasche mit seiner grünen Farbe und dem Geschmack nach frisch gepflückten Oliven überrascht.  Ein drittes Standbein der Frattasi ist der orange-gelbe, aromatische Grappa invecchiata di Donnalaura.