Gulfi
Man möchte sagen, dass das Weingut Gulfi zu einem Großteil überhaupt dafür verantwortlich war, dass Sizilien zu einem angesehenen Anbaugebiet in Sachen Cru-Lagen avancierte. Das Weingut Gulfi arbeitet außerdem mit Rosario di Lorenzo, einem Professor für Önologie an der Universität von Palermo, zusammen.
Neben dem 70 Hektar umfassenden Weinbergen im Süden der Insel bei Chiaramonte Gulfi, gehören weitere hervorragende Lagen mit einzigartigem Terroir bei Randazzo an den Hängen des Ätnas sowie in Pachino (DOC Eloro) im flachen Osten Siziliens zum Weingut Gulfi. Von Anfang an war es das erklärte Ziel Vito Catanias, jedes einzelne Terroir in seinen Charakteristika penibel herauszuarbeiten. Das bedeutet auch, die jeweils perfekten Rebvarietäten für die Einzellagen zu finden. Die Crulagen Gulfis bei Pachino sind Maccari, Bufaleffi, Baroni und San Lorenzo.
Der Sizilianische Fürst mit neuer Eleganz
Das Team Catania/Foti verhalf vor allem einer Traube zu neuem Ruhm, der Nero d'Avola, die auf der Insel den Ehrentitel „Sizilianischer Fürst“ trägt. Die beiden schafften es, einer Traube, die für ihre marmeladigen Weine mit erschlagender Frucht berüchtigt ist, eine neue Eleganz, eine Klarheit und Vielschichtigkeit zu verleihen, die auf der Insel ihresgleichen sucht. Vor allem rund um Pachino gedeihen alte, einzeln im Alberelloverfahren gesetzte Rebstöcke in Einzellagen, die Namen im alten sizialianischen Dialekt tragen. Die reinsortigen Nero d'Avola-Crus von Gulfi sind zudem Weine, die eine lange Lagerung vertragen und damit dem Trend zu trinkfertigen und schnell zu konsumierenden Nero d'Avolas entgegen gesetzt sind. Denn erst mit dem Alter kommt die feine Mineralität in den Vordergrund, die besonders auf die jeweilige Lage verweist. Die jungen Massenweine dagegen bieten nicht viel, außer einer Fassade aus Frucht und Tanninen.
Auf chemische Düngung und Pestizide wird konsequent verzichtet. Die Weinberge werden naturnah und organisch bewirtschaftet. Die Düngung erfolgt mit Stallmist und Gründüngung. Es sollen unverfälschte sizilianische Weine entstehen. Neben Nero d'Avola, wachsen auf den Hängen des Monte Iblei der fruchtbetonte Nerojbleo und die weiße Rebsorte Carricante sowie (eine der wenigen internationalen Varietäten im Portfolio) Chardonnay. Die speziellen Klone des Chardonnays stammen aus dem Burgund. So gelingt es Gulfi einen Weißwein vom Format eines weißen Châteauneuf-du-Pape zu erzeugen, der die Seele Siziliens in sich trägt.
Der Ausbau aller Weine erfolgt ebenso wie der Anbau der Reben möglichst natürlich und ohne allzu viele Eingriffe, die den Charakter des Weins verfälschen. Dazu zählt auch der Einsatz von Barriques, der nur äußerst vorsichtig vorgenommen wird.
Azienda Agricola Gulfi
Gründungsjahr: 1996
Eigentümer: Vito Catania
Önologe: Salvo Foti
Jahresproduktion: ca. 300.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 75 Hektar