Marolo Grappe
Der Luxus im Grappa-Glas made by Paolo Marolo
Paolo Marolo ist ein durch und durch Piemonteser. Aufgewachsen ist er in dem UNESCO-ausgezeichneten Gebiet Langhe und damit inmitten der besten Barolo-Weinmachern. Auf den sanften Hügeln des Langhe gedeihen edle rote Rebsorten wie Barolo, Barbaresco, Barbera, Dolcetto und Brachetto, sowie herausragende weiße Gewächse wie Roero Arneis und Moscato d’Asti.
Es ergibt Sinn, dass Marolo angesichts der berühmten Winzer, die seine Nachbarn sind, sich für die Arbeit mit dem Weinnebenerzeugnis, dem Trester, entschied. Dabei folgte er den Weinvorreitern der Langhe und setze wie sie von Anfang an auf höchste Qualität ohne Kompromisse. Paolo Marolo beschreibt seine Idee ganz im Sinne eines Revoluzzers: „Ich wollte einen neuen, anderen Grappa, einen, der seine ländliche und handwerkliche Herkunft respektierte, aber mit den Aromen und dem einzigartigen Charakter bereichert wurde, den nur Piemont-Rebsorten ausdrücken können.“
In seiner Destilleria Santa Teresa produziert der studierte Paolo Marolo – nun zusammen mit seinem Sohn Lorenzo – Grappe auf Weltniveau, nicht zuletzt weil er die Maische für seine Spirits von den besten Traubenpressungen bezieht. Denn, anders als bei der Weinherstellung, ist für den Grappameister nicht die ganze Traube von Bedeutung. Für einen aromatischen Grappa braucht Marolo neben der hervorragenden Basis auch noch feuchte, nicht vollständig ausgepresste frische Schalen.
Die Kraft der Natur im Weinberg, die Ökologie des Terroirs von Langhe, die beste Destillationstechnik und ein starkes Traditionsbewussten gepaart mit wissenschaftlichen Knowhow – das sind die Ingredienzien, die Paolo Marolo zum herausragenden Meister seines Fachs und seine Grappe mit zu den besten Weinspirituosen der Welt machen, unverwechselbar gekennzeichnet durch die Zeichnung des grandiosen Malers Gianni Gallo.
Destillieren im Sinne der Natur
Die Besonderheit der Marolo Grappe liegt in der Betonung des Terroirs, der in den Trauben steckt, sowie in der Verfeinerung des Destillationsvorgangs. Verwendung finden nur ausgesuchte, möglichst naturnah wachsende Weintrauben, die als fermentierter (roter) halbfermentierter (rosé) oder sogenannter virgin, unfermentierter (weißer) Trester ganz frisch in die Santa Teresa Destillerie angeliefert und verarbeitet werden. Lagerungen in Betonhallen, die häufig zu falscher Feuchtigkeit, Fäulnis und Schimmelpilz führen, lehnt Marolo kategorisch ab. Den letzten Firnis bekommen die Destillate in Holzfässern aus Akazien- und Eichenholz.
Auch die Verarbeitung des Tresters soll weitestgehend im Einklang mit den natürlichen Gärvorgängen erfolgen. Daher wird ein großer Teil des Destillats in kleinen Mengen und in Handarbeit (ohne Automatisierung der Maschinen) vorgenommen. Die Produktionsmengen sind zusätzlich dadurch beschränkt, da Marolo die Wasserbaddestillation für weiße und rote Maische getrennt vornimmt und jede Entwicklungsphase überwacht.
Kurz und bündig: die Geschichte des „Mastro Grappaiolo“
Bevor Paolo Marolo zum eigenen Grappa kam, lehrte er 1967 Kräuterkunde und Likörherstellung auf der Hochschule für Önologie in Alba. Hier, in der kleinen Provinzhauptstadt von Langhe, entschied er 1977 seine eigene Grappa-Destillerie zu gründen. Die Idee, die ihn während seiner Lehrzeit an der Hochschule immer wieder verfolgte, bestand darin, einen Grappa zu kreieren, der das Niveau der herausragenden Trauben seiner Heimat adäquat widerspiegelt.
Seine erste Destillerie nahm Platz in den Nebenräumen seines Familienhauses in Mussotto, das mit einem Fresko der Heiligen Teresa geschmückt ist. So war der Name „Destilleria Santa Teresa“ geboren.
1978, aus Liebe zur Region und Kunst, entscheidet Marolo sich für eine besondere künstlerische Gestaltung seiner Grappa-Etiketten. Er beauftragt damit den aus Dogliani stammenden, Langhe eng verbunden Künstler und Designer Gianni Gallo, der bereits für viele berühmte Barolo-Winzer das besondere „Kleid“ der Weine designte.
1980, das Jahr in dem Marolo seinen ersten Grappa, lang gelagert in Akazienfässern, produziert und damit die bis dahin übliche Herstellung von jungen ungelagerten und robust-ruppigen Grappe revolutioniert. Auf dem Etikett seines Erstlings ist zu lesen „Volutamente dimenticata ad affinare in piccoli fusti di acacia“ (Absichtlich vergessen zum Verfeinern in kleinen Akazienfässern).
1989, entwickelt Marolo einen weiteren „absichtlich vergessenen“ Grappa aus reinem Barolo und erlangte den Durchbruch auf dem Grappa-Markt. Die Entscheidung für die Bain Mari Methode (gegen die industrielle) und ausschließlich sortenreine Maische, aber auch die Lagerung der Grappe in Holzfässern vornehmlich aus einheimischen Wäldern revolutionierten nachhaltig die ansonsten entweder veralteten oder industriellen Herstellung dieser italienischen Spirituose.
Hier schmecken Sie den Geist der Trauben
Die Palette der angeboten Grappe aus dem Hause Marolo ist vielfältig und in allen angebotenen Preislagen exzellent. Destilliert werden Grappe-Varietäten aus Trauben wie Grappa di Amarone, Grappa di Gewurztraminer oder Grappa di Vermentino. Der Augenmerk des Grappameisters liegt auf autochthonen piemonteser Traubensorten aus deren Trester die „Classico“-Kollektion von Marolo Grappe produziert wird. Dazu gehören Grappa di Moscato, Grappa di Arneis und Grappe aus Nebbiolos in den berühmten Lagen Barbaresco, Barolo und Bussia.
Expressive, farbenintensive Marolo Grappe wechseln sich ab mit wunderbar weichen und geschmeidigen Spirits. So zum Beispiel der aromatische, feingliedrige Marolo Grappa di Arneis, der im Gegensatz zu reichhaltigen, vollen Marolo Grappa di Barolo, ein Nebbiolo-Cru, steht.
Sicherlich gehören die Cru-Barolo-Grappe zu den Aushängeschildern der Destilleria Santa Teresa wie zum Beispiel der 12-Jährige Marolo Grappa di Barolo, der nach der Destillation der Nebbiolo-Traubentrester vier Jahre in französischem Eichenfass gelagert wurde. Dadurch bekommt er seine intensive golden-orangene Farbe und verströmt einen süß-würzigen Geruch von Trockenfrüchten und subtilen Vanille-, Zimt-, Muskat- und Nelkendüften. Die Komplexität dieses Grappas wird in seiner Erdigkeit deutlich, die ihm eine Prise Trüffel beimischt. Am Gaumen überwiegen eine angenehm weiche, ölige Textur und der fruchtige, an Holunderblüten und Citrus erinnernde Geschmack wird durch „eichige“, tiefere Karamellnoten ergänzt – ohne den Alkoholgehalt zu nivellieren.
Ein ganz anderer Geist ist der Marolo Grappa di Moscato. Auch er ist ein Cru-Grappa aus dem weißen Moscato d’Asti-Traubentrester. Er kommt ohne Holzfasslagerung aus einem Edelstahltank und ist von klarer Farbe. Der Grappa di Moscato hat ein extrem fruchtig-aromatisches, durch und durch „saubereres“ Profil mit einer überraschend vielfältigen blumigen Erfahrung in der Nase. Überraschend ist auch das Eau-de-vie, das für einen Grappa besonders weich und abgerundet ausfällt. Trocken, mit einer süßen Note und öliger Textur, gibt der Marolo Grappa di Moscato hervorragend die typische Fülle der Moscato-Trauben wieder. Der Alkohol entfaltet seine wärmende Eigenschaft bis zum Schluss und paart sie mit passenden marmeladigen Aromen nach Aprikose, Birne und Zitronenlikör.
Wer einen besonderen Après oder, italienisch gesprochen, einen Dopo probieren möchte, der sollte zu dem 5-Jährigen Marolo Grappa di Moscato „Dopo“ greifen. Seine Besonderheit: 5 Jahre Reifeprozess in Barriques, in denen zuvor der weltberühmte sizilianische Muskateller Dessertwein von Pantelleria gelagert wurde. Entstanden ist hier ein extrem raffinierter, in der Textur geschmeidiger Grappa, der am Gaumen wie eine frische Obsttorte mit Akazienhonig schmeckt. Für den interessanten „Biss“ sorgen Pfeffernoten und warme Gewürze. Samtige, zurückhaltende Tannine machen diesen Grappa einmalig.
P.S. – Es gibt viel zu entdecken
Das Repertoire der Destilleria Santa Teresa ist um einige edle Tropfen erweitert worden. Dazu gehören unter anderem vier verschiedene Obstler – Marolo Acquaviti – und einige Liköre sowie aromatisierte Weine. Hierbei wurden alte Rezepturen neu interpretiert und sind Hommagen an die Traditionen der Kräuterliköre aus dem Piemont.
Wie der Marolo Amaro Ulrich, der einen Amaro-Klassiker aus dem 19. Jahrhundert aufleben lässst. Dieser Kräuterlikör ist nach dem Apotheker Dr. Ulrich benannt, der sich in Norditalien mit Kräutern befasste und damals einen Amaro kreierte.
Süße Delikatessen passen hervorragend zu Grappa – und Marolo macht herrliche Panettone, Cuneesi und Torrone, natürlich mit einem Schuss der erstklassigen Marolo Grappe.
Marolo Grappe
Eigentümer: Paolo und Lorenzo Marolo
Gründungsjahr: 1977
Notabene: Die Destillerie betreibt ihren eigenen Blog mit interessanten Anregungen zum Genuss des Grappas (it. und eng.) www.grappamarolo.it/en/blog.