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Frescobaldi - Nipozzano

Frescobaldi und die Tenuta Nipozzano – Ein Kastell für aristokratische Toskaner 

Die Weine der Tenuta Castello di Nipozzano sind es unbedingt wert, entdeckt zu werden. Das adelige Weingut liegt in dem sanft hügeligen nördlichen Teil der Toskana, circa 20 Kilometer von der Stadt Florenz entfernt. Die Tenuta, in Wahrheit ein Kastell datiert auf das Jahr 1000, gehört zu den altehrwürdigen Weingütern der Toskana und ist der älteste Besitz der berühmten Familie der Marquisen Frescobaldi. In einer unvergesslichen Atmosphäre, zur Füssen der das mittelalterliche zum Kastell umgebenden Siedlung, eingebettet zwischen ursprüngliche Wälder gedeihen Trauben für all jene Chiantis und Crus, die ihr Terroir nicht verleugnen wollen. 

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Dafür, dass das Potenzial dieser Landschaft mit ihren besten Weinlagen wie dem Rufina-Berg adäquat entfaltet wird, sorgt ein ausgesuchtes Wein-Team und die vorsichtige ökologische Bewirtschaftung der Weinberge. Wie immer, wenn Frescobaldis sich einer Weinkellerei annehmen, entstehen dort finessereiche, mit überraschendem Bouquet auftrumpfende Weine von ausgewogenen Tanninen und ausgesprochen guter Lagerfähigkeit. Es verwundert daher nicht, dass Frescobaldis im Jahr 2017 zu „Weinfamilie des Jahres“ ausgerufen wurden und den Preis „Exzellence in Wine & Spirits“ während des Meinigner-Weinwelt-Events in Düsseldorf entgegennahmen.

Tenuta Castello die Nipozzano

Das Weingut Castello di Nipozzano liegt in der berühmten DOCG-Weinanbauregion Chianti-Rufina und bestückt circa 240 von insgesamt 626 Hektar Fläche mit Reben. Auf der Bergseite über dem Arno-Fluss zwischen 330 und 400 M.ü.M. wachsen vor allem Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Petit Verdot, Merlot und Syrah und auf höchsten Lagen die Sangiovese-Varietäten. Das Mikroklima der Chianti-Appellation ist hervorragend geeignet, um trockene, körperbetonte Rotweine zu produzieren. Ãœberaus warme, trockene Sommer einerseits und gute Belüftung durch die stetigen Brisen vom nahen Meer, welches in der Nacht für die richtige Abkühlung sorgen, sowie relativ kalt-feuchte Winternächte und sonnig-kalte Wintertage andererseits ergeben geradezu eine optimale Wettermelange für die hier angebauten Rebsorten. Dazu kommen die teils tonhaltigen, teils karg-kalkhaltigen Böden, die das spezielle Terroir komplettieren. Die beste Lage der Tenuta ist zweifelsohne der 20 Hektar große Weinberg Rufina, wo die Weintrauben auf über 300 M.ü.M wachsen. Auf den Weinbergen wird überwiegend die Spornkordon-Rebschule betrieben, davon weichen nur die Montesodi-Weinberge ab, wo Guyot-Technik zum Einsatz kommt. 

Die Ernte auf dem Weingut erfolgt per Hand, die Trauben werden bereits im Weinberg verlesen, eine zweite Sortierung erfolgt im Weinkeller. Diese doppelte Kontrolle garantiert, dass nur die besten Trauben zur Weiterverarbeitung gelangen. Temperaturkontrollierte Gärung dauert in dem technisch bestens ausgestatteten Weinkeller des Castellos im Durchschnitt circa 10 Tage, wohingegen die Mazeration variabel ist, je nach den Erfordernissen, die der Önologe des Weinguts festlegt, meistens jedoch bis zu einem Monat lang dauert. Anschließen werden die Weine entweder in Barrique oder in 30 Hektoliter-Fässern aus österreichischer und französischer Eiche ausgebaut. Nach der Flaschenabfüllung ruhen sie noch weitere Monate im Weinkeller des Castellos. 

Die Tenuta Nipozzano arbeitet umweltbewusst und ökologisch nachhaltig, was ihnen 2012 den Gütesiegel „AgriQualità“ einbrachte. Die Weinberge der Tenuta sind von natürlich gewachsenen Wäldern umgeben, die zu dem weitläufigen Besitztum der Frescobaldis gehören, und nach dem PEFC-Gütesiegel als „integrierte Landwirtschaft“ umweltschonend bewirtschaftet werden. So zum Beispiel verwendet die Tenuta für ihren Dünger die Pyrolyse von Altholz aus ihrer eigenen Forstwirtschaft und schafft so 100 Tonnen organischen Dünger für ihre Weinfelder. Grüne Energie und nachhaltige Produktion beginnen bereits bei der Verwendung von umweltfreundlichen, leichten Flaschen, gleichzeitig wird das Weingut mit Solarstrom versorgt. Während der Marchese – studierter Önologe – Lamberto de‘Frescobaldi das Weingut leitet, ist der bekannte Önologe Nicoló D' Afflito seit 1990 für die Weine zuständig. Ihm zur Seite steht eine bestens ausgebildetes, gut eingespieltes Team.

Geschichte des Weinguts

Die Geschichte des heutigen Weinguts beginnt bereits um 1000 als dort das Castello di Nipozzano zur Verteidigung der Stadt Florenz errichtet wurde. 1083 überließen die damaligen Besitzer, die Conti Guidi, ihre Ländereien der Abtei von San Fedele und schließlich übernahm im Jahr 1344 die Adelsfamilie der Albizi das weitläufige Landgut. Bereits 1400 bildete sich um das Castello eine kleine dörfliche Gemeinschaft heraus, das heutige Dorf Nipozzano. Der Weinanbau auf den Ländereien des Castellos lässt sich seit dem 14. Jahrhundert dokumentieren. Das Anwesen selbst kam erst 1877 in den Familienbesitz der Frescobaldis als Leonia degli Albizi und Angiolo Frescobaldi sich das Ja-Wort gaben. Heute reiht sich die Weinkellerei Castello di Nipozzano in die Erfolgsgeschichte von weiteren sechs Weingütern, die zu der „Holding Tenute di Toscana“ der Marchesi de‘Frescobaldi gehören.

Das Wort „Nipozzano“ bedeutet in der toskanischen Mundart soviel wie „senza pozzo“, das heißt „ohne Brunnen“, und verweist auf das trockene Gebiet rund um das Castello. Was sich wie eine lebensfeindliche Zone anhört, ist in Wahrheit hervorragend geeignet, um Reben anzupflanzen. Diese Kenntnis hatten bereits die mittelalterlichen Betreiber des Landguts. Schriftliche Belege für die außerordentliche Qualität der Weine aus Nipozzano hat die Adelsfamilie Frescobaldi seit der Renaissance, als Königshöfe wie der Heinrich VIII. sowie päpstliche Weinkeller genauso wie die Werkstätten berühmter Renaissance-Künstler wie Donatello oder Michelozzo Michelozzi die Nipozzano-Weine bestellten.

Die Frescobaldis sind wahrscheinlich die älteste bis heute kontinuierlich bestehende Adelsfamilie Italiens. Ihren enormen Einfluss – und ihr Vermögen – verdanken sie dem außerordentlichen geschäftspolitischen Geschick ihrer Vorfahren, die als mächtige Bankiers aus Florenz nicht nur in italienische Geschichtsbücher Eingang fanden. Die Familiengeschichte der Frescobaldis reicht mittlerweile über 1000 Jahre zurück, davon circa 700 Jahre Tätigkeit als adelige Winzer in 30ster Generation. Die in den Marquise-Stand gehobenen Frescobaldis bestimmt seit jeher nicht nur die Kultur und Geschichte Toskanas mit, sondern auch ihre Weinlandschaft. Hierfür ein denkwürdiges Datum war das Jahr 1855, als einer der Vorfahren für 1.000 Silber-Florins die Traubensorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot einkaufte und auf seinen Weinbergen anpflanzen ließ. Heute ist die adelige Winzerfamilie stolz sagen zu können: „100 Jahre später konnten die Früchte dieser weisen Entscheidung eingefahren werden, nämlich in Gestalt des Mormoreto, dem Vorzeigewein des Weinguts.“

Das feine Portfolio des Castello Nipozzano

Perfektionierte Premiumweine finden Sie in dem zurzeit vier Posten umfassenden, exquisiten Portfolio der Tenuta Nipozzano. Dazu gehört der symbolträchtige Vorzeigewein Nipozzano „Mormoreto“ Toscana IGT, ein komplexer, körperbetonter und – wie alle Nippozzano-Weine – ein langlebiger Cru von dem Mormoreto-Hügel, der 1976 bepflanzt wurde. Dieser Wein ruht zwei Jahre in Barrique und weitere Monate in der Flasche, bevor er endlich zum Verkauf gelangt. Der zweite im Bunde der Cru-Weine ist der „Montesodi“ Riserva Toscana IGT, der aus den Trauben des 1974 bestockten, steinigen Bergs mit dem sprechenden Namen hervorgeht. Die Önologen des Weinguts bezeichnen den „Montesodi“ als „Quintessenz des Sangiovese“. Als Flaggschiffe der Weinkellerei sind zwei Chianti zu nennen: der Nipozzano „Vecchie Viti“, der von den ältesten Reben des Kastells kommt, und der „Nipozzano Riserva“. Beide sind Chianti Rufina Riserva DOCG und bei beiden handelt es sich um ausgesprochene Terroir-Weine, voller Körper und dennoch von exzellenten harmonischen Verbindungen. Der „Vecchie Viti“ ist insofern ein herausstechender Wein, da die Familie Frescobaldi ihn für ihre „Collezione Privata“ präferiert, wo die besten Weine des Weinguts für die Nachkommen der Marchesi aufgehoben werden. Der „Vecchie Viti“ ist laut Frescobaldis die „Quintessenz der Weinbautradition in der Toskana“ und wird von vielen internationalen Weinkritikern gelobt. So bekam der Jahrgang 2015 von James Suckling 94 Punkte, Mundus Vini ehrte ihn mit einem Golden Award und der Wine Advocate mit Gold und „Best of Show Chianti“ für 2014. Vielleicht das überraschendste zum Schluss sind aber die sehr günstigen Preise der herausragenden Nipozzano-Premiumweine.

 

Tenuta Castello di Nipozzano

Gründungsjahr: ca. 1300
Eigentümer: Marchesi de‘Frescobaldi
Önologe: Lamberto de‘Frescobaldi und Nicoló D‘Afflito
Jahresproduktion: ca. 1.000.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 240 Hektar im ökologischen Anbau

Notabene: Die Tenuta produziert gleicherweise ein feines Olivenöl. Besucher des Castellos werden gebeten, sich vorher anzumelden (telefonisch oder online). Gebuchter Besuch beinhaltet die Besichtigung der antiken Weinflaschen aus dem 19. Jahrhundert als auch Degustation. Gruppen ab 8 Personen können sowohl ein Mittags- als auch ein Abendessen mitbuchen. Die Tenuta bietet vier exquisit ausgestattete Zimmer zur Vermietung im „hauseigenen“ Dorf Castello Nipozzano an, wo Sie einen wunderbaren Blick auf die Weinhügel des Chianti Rufina haben. Weine aus den Weingütern des Weinimperiums der Frescobaldis, insbesondere aber die Nipozzano-Weine, kredenzt zusammen mit ausgesuchten Genüssen toskanischer Küche können Sie im „Ristorante Frescobaldi“ in Florenz (Piazza della Signoria) genießen. Nach London ist es das zweite exquisite Ristorante der Adelsfamilie.