Villa Sparina
Die Villa Sparina gehört zusammen mit Weingütern wie dem Castellari Bergaglio zu jenen regionalen Top-Weinerzeugern, die die Gavi-Weine aus ihrer Abwärtsspirale herausgeholt haben. Schuld an der Misere war (und ist) die hervorragende Eigenschaft der Cortese, als Cuvée Verwendung zu finden. Doch leider führt dieser Weg auch zu Massenware. Umsichtig gepflanzt und nach Lagen vinifiziert werden aus den Cortese-Trauben herrliche Weine, die so manchen Weinkenner überraschen und nachdrücklich für sich einnehmen können. Die richtige Vinifizierung unter berühmten Önologen und Agronomen hat die Villa Sparina dazu gebracht, mitunter eine Vorreiterrolle auf dem Sektor der Cortese-Weine aus dem Piemont einzunehmen. Gambero Rosso gibt den hingerissenen Berichten über das piemontesische Anwesen Recht: Hier werden echte ikonische Gavis in ästhetisch einmalige Flaschen abgefüllt!
Villa Sparina: mit viel Liebe zum Detail
Das Weingut Villa Sparina liegt in dem kaum als Dorf zu bezeichnenden Frazione Monterotondo, 10 Kilometer nördlich des kleinen Weinortes Gavi im Piemont, und blickt auf eine gut 400-jährige Geschichte zurück, die nicht nur aber auch mit der Weinerzeugung verbunden ist. Die gepflegte Kontinuität einerseits und die Umsicht der jeweiligen Winzer andererseits, die wahrscheinlich seit den Phöniziern hier ihre Weine keltern, macht sich in der Qualität der Erzeugnisse bemerkbar, für die nun die Familie Moccagatta verantwortlich zeichnet. Zu der Tenuta Villa Sparina gehören insgesamt 100 Hektar Land, wovon 70 Hektar mit der Varietät Cortese di Gavi bestockt ist. Hinzu kommen noch etwas Barbera-Reben. Die Weinberge erstrecken sich über die sanften Hügel der Monterotondo-Subregion, die zu den besten Anbaugebieten der DOCG-Gavi zählt. Die Monterotondo-Weinparzellen gehören zu einem historischen Weinberg von 1945. Ein zweites Standbein hat das Weingut in der DOC-Region Monferrato, wo die Barbera-Trauben angebaut werden. In der Region Alto Monferrato besitzt die Villa Sparina den Weinberg "Rivalta Bormida" auf den Flanken des Acqui Terme mit weiteren 9 Hektar, die der Cortese-Traube vorbehalten sind.
Die Gavi-Anbauregion profitiert von Tonmergelböden, die sich mit Kiesel und eisendurchsetzten Böden abwechseln, und einem gesunden Mikroklima, das sich dem atmosphärischen Austausch zwischen Land und Meer verdankt. Denn das Weingut Villa Sparina liegt nur 60 Kilometer Luftlinie von dem Golf von Genua entfernt. Die Meeresbrisen sorgen für eine hervorragende Durchlüftung und Abkühlung während der heißen Sommermonate, was den Weintrauben gute Säure und Frische beschert. Die Weinareale der Villa Sparina liegen auf sonnenzugewandten Seiten und sind eingebettet in eine noch von natürlichen Wäldern bewachsene Landschaft, was noch einmal für mikroklimatische Bedingungen sorgt.
Für die Vinifizierung ist kein geringer als der berühmte Önologe und Gavi-Spezialist Beppe Caviola zuständig, der schon seit langem das Potenzial der Cortese-Trauben ausforscht. Für den richtigen Wachstum und die Gesundheit der Weinberge sorgt der gleichfalls bekannte Agronom Federico Curtaz, der ehemals das Gaja-Weingut betreute. Vinifiziert wird in dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Keller des alten Anwesens bei modernsten Vinifizierungstechniken in Edelstahltanks, großen Eichenfässern und Barriques. Neben den Gavi-Weinen produziert das Weingut auch zwei Schaumweine nach der Metodo Classico, die zwischen 30 und 42 Monate altern dürfen. Die Weißweine der Villa Sparina steht für komplexere Weißweine mit mehr Reifefähigkeit. Die Önologen und Winzer der Villa Sparina sind Vorreiter auf dem experimentellen Gebiet der verschiedenen Gär- und Ausbautechniken in Bezug auf die Weißweintrauben. Das Weingut gehört zu den ersten Winzern für Weißweine, der die Temperaturkontrolle einsetzte, um so die Aromen und die Frische der Trauben einzufangen. Um den Weißen mehr Komplexität und Körper zu verleihen wurde das "Umrühren der Hefe" und das Reifen des Weins auf eigenen Sediment, die Bâtonnage, eingesetzt.
Eine weitere Besonderheit und mittlerweile der Icon der Villa Sparina sind ihre unverwechselbaren Flaschen. Leicht abgerundet, mit überlangem Hals und grüngelblicher Farbe sind sie zusammen mit dem schlichten Etikett echte ästhetische Schönheiten, für die der Designer Giacomo Bersanetti verantwortlich zeichnet. Ihm als Vorlage dienten antike Vasen, die man während der Renovierungsarbeiten im Weinkeller der Villa Sparina fand.
Die Moccagatta-Trias
Die Villa Sparina blickt auf eine uralte Geschichte zurück, die immer auch dem Wein verbunden war. Die Gründung der Azienda Agricola geht auf das 18. Jahrhundert zurück, wenngleich das heutige Weingut Villa Sparina offiziell in den frühen 1970er Jahren das Licht der Welt erblickte. Zu diesem Zeitpunkt erwarben Mario und Bruna Moccagatta den Bauernhof und bauten es zu einem der besten Gavi-Produzenten der gesamten Region aus. Ausschlaggebend waren sowohl die hervorragende Lage der hauseigenen Weinberge als auch die umsichtige und unermüdliche Arbeit am Weingut, die das Ehepaar von Anfang an forcierte. Seit 1997 produziert die Villa Sparina ihre Weine unter dem eigenen Label.
Heute steht das Weingut Villa Sparina unter der Führung der erweiterten Familie Moccagatta, denn die Hauptbetreiber sind die drei Kinder der Gründer. Über die Jahre entwickelte sich die Azienda Agricola Sparina zu einem exklusiven Hotel- und Weintourismusanwesen: dem Resort "Villa Sparina", das 2004 eröffnete. Dazu zählen das 4-Sterne-Superior-Hotel "Ostelliere", das Gourmet-Restaurant "La Gallina" und das Weingut "Villa Sparina". Das ist vor allem der Trias der Geschwister zu verdanken: Tiziana ist zuständig für die Hotellerie, Stefano, der älteste im Bunde, steht für die Öffentlichkeitsarbeit und das Gourmet-Restaurant gerade, und Massimo Moccagatta, der alle Fäden in der Hand hält und für die Weinsparte sorgt. Die nächste Generation wächst bereits heran.
Der Ausrufezeichen hinter jeder Flasche: Villa Sparinas Portfolio
Das Portfolio der Villa Sparina konzentriert sich auf regionale Qualitätsweine aus den weißen Trauben der Gavi- und der Monferrato-Region. Die kluge Entscheidung der Winzer komprimiert das Portfolio auf die essenziellen Erzeugnisse der jeweiligen Trauben und macht daraus das Beste. Die Weine des Weinguts überzeugen durch ihre gut eingebundene Säure, langanhaltenden runden Abgang, eine schöne Frische mit vielen Zitrusnuancen, knackige weiße Pfirsiche, aber auch ungewöhnliche Töne nach Wald oder mineralischem Gestein. Hinter jedem Etikett der Villa Sparinas kann man ein Ausrufezeichen setzen.
Neben den stillen Lage-Weißweinen bietet das Weingut auch drei Sorten Spumante nach der Champagner-Methode, der Metodo Classico in Italien genannt. Das Portfolio kann in drei Gruppen je drei Weinsorten zusammengefasst werden. Da sind zunächst die drei "Klassiker", die zeigen, was die Trauben so alles können. Unter ihnen ein Spumante, ein Gavi- und ein Barbera-Wein: Brut Metodo Classico Blanc de Blancs, Gavi del Comune di Gavi DOCG und Barbera del Monferrato DOC. Die nächst höhere Klasse bietet die Gruppe der reinen Gavi-Weine, die den zweiten hauseigenen Schaumwein beinhaltet: Brut Metodo Classico Blanc de Blancs, Gavi del Comune di Gavi DOCG und den "Monterotondo" Gavi del Comune di Gavi DOCG. Die richtigen Feinheiten finden Sie in der Gruppe der Riservas: "Cantina Privata ’95" Brut Metodo Classico, "Monterotondo" Gavi del Comune di Gavi DOCG, "Rivalta" Barbera del Monferrato Superiore DOCG.
Villa Sparina
Gründungsjahr: frühe 1970er Jahre, Azienda aus dem 18. Jahrhundert
Eigentümer: Geschwister Moccagatta
Önologe: Beppe Caviola
Rebfläche: ca. 100 ha in konventionellem Anbau
Notabene: Die Azienda Agricola Villa Sparina ist eine Luxus-Angelegenheit und berühmt für ihr Hotel und die feine Gastronomie. Inmitten der eigenen Weinberge können Sie sehr stimmungsvoll wahlweise draußen oder in den Gewölben aus dem 18. Jahrhundert wunderbare Degustationen vornehmen. Anmeldung hierfür erwünscht (online). In der Villa Sparina können Sie in Cooking-Classes nicht nur das Kochen, sondern auch das Paaren mit passenden Weinen erlernen. Übrigens, Hunde sind nach bestimmter Etikette willkommen.