Galardi
Galardis Weine: Explosive Persönlichkeiten mit Kultcharakter
Das Weingut Galardi ist ein recht junges Unternehmen, das seit 1994 produziert, doch das Terroir seines Weinbergs ist uralt und wie geschaffen für den Anbau bestimmter Varietäten. Dafür sorgten die ehemaligen Eruptionen des Vulkans von Roccamonfina, die dem Boden Vulkanasche und Magma beimengten. Das nur 10 Hektar große Weinareal liegt auf durchschnittlichen 400 Metern Höhe auf den Hügeln von Sessa Aurunca, den Ausläufern des Vulkanbergs. Das Terroir dominiert viel Sonne und eine kühlende Meeresbrise vom nahen Mittelmeer. Hier wachsen ausschließlich autochthone, uralte und nicht ganz so einfache Rebsorten Aglianico und Piedirosso. Die Bewirtschaftung der hochgelegenen Areale ist mühsam, das vulkanische Terrain felsig, sodass die Reben Arbeit haben, sich tief in die Bodenschichten einzubohren.
Die Reben sind im Durchschnitt 20 Jahre alt und werden im Kordon-System erzogen. Trauben, die hier gedeihen, bringen kleine Erträge – 5 Tonnen pro Hektar – hervor, diese aber mit fulminanten Aromen. Auf der Azienda Galardi wird Wert gelegt auf naturnahe, schonende Arbeit im Weinberg, auf Handarbeit bei der Ernte und eine strickt selektive Handlese. Moderne und Tradition begegnen sich bei der Vinifizierung, die mit höchster Vorsicht und auf hohem Niveau geschieht. Die Fermentierung auf der Schale dauert 20 Tage mit anschließender malolaktischen Gärung im Edelstahl. Mindestens 12 Monate hat der Wein dann Zeit, um in neuen Barriques zu reifen.
Am internationalen Erfolg des Weins partizipiert einer der besten Önologen Italiens, Riccardo Cotarella, dessen Herz für alte Rebsorten und den Süden Italiens schlägt. Unter seiner Beratung entstand eine Cuvée aus 80% Aglianico und 20% Piedirosso, der einzige Wein, den das Weingut Galardi produziert: der „Terra di Lavoro“. Das ist ein Wein-Champion von höchster Qualität, der bereits sieben Mal mit 97 Punkten von Robert Parker und von GAMBERO ROSSO sogar noch häufiger mit 3 Gläsern ausgezeichnet wurde. Je nach Jahrgang fallen für diesen fulminanten Roten auch schon mal Punktzahlen zwischen 97 bis gar 99.
Die Jahrgänge des Terra di Lavoro haben ganz speziellen Charakter, aber auch ein wenig Allüren. Sie entbehren tiefer Holznoten und brauchen mitunter Zeit, um zu ihrer Komplexität zu finden und sich vollends zu entfalten, doch dann bieten sie wahre Geschmacksexplosionen mit einem harmonischen, exquisiten Finish. Die Allüren zeigt der Terra di Lavoro, wenn es um seine Trinkigkeit geht. Er ist ein Wein, der sich schnell verschließen kann und dann circa 5 Jahre braucht, um seine Komplexität zu entfalten. Kenner und Liebhaber dieser besonderen Tropfen kaufen daher nicht selten gleich zwei Flaschen: die eine zum sofortigen Degustieren und die andere für einen späteren vollendeten Genuss. Ob in 5 oder 30 Jahren – diese Weine verlieren nie an Größe, ganz im Gegenteil!
Weingut Garaldi: Dort, wo die Griechen ihre Kolonien hatten und die Vulkane Feuer spuckten
1991 gilt als das Jahr, in dem die Azienda Garaldi aus der Taufe gehoben wurde. Die Leidenschaft für Weine und das Vergnügen an der Arbeit in und mit der Natur brachten drei Cousins und ihre Ehefrauen – Maria Luisa Murena und Roberto Selvaggi (verstorben), Dora und Arturo Celentano und Francesco Catello – dazu, in Kampanien alte Rebsorten zu kultivieren. Ihre Wahl fiel, beraten von dem Weinmacher Riccardo Cotarella, auf die Umgebung des Vulkans von Roccamonfina, von dessen Spitze man den Golf von Gaeta sehen kann. Zusammen mit Cotarella brachte die Gemeinschaft 1994 einen herausragenden Wein auf den Markt, den sie Terra di Lavoro nannten. „Land der Arbeit“ – das ist scheinbar passend zu der Mühe, die die Bewirtschaftung der felsigen Vulkanerde erfordert. Doch die Weinbezeichnung folgt dem alten Namen unter der die nördliche Provinz Kampaniens als Teil des Königreichs Sizilien bekannt war. Die Gemeinschaft kultiviert neben der relativ kleinen Weinparzelle auch Olivenbäume, die inmitten der uralten Kastanienwälder an den Flanken des Vulkans wachsen.
Ein kleines Portfolio aber ein großes Kino!
Die Cuvée Terra di Lavoro besteht ausschließlich aus zwei autochthonen Trauben der Aglianico- und Piedirosso-Varietäten, die auf der Einzellage San Carlo di Sessa Aurunca auf 450 Metern ü.d.M. wachsen. Die prozentuale Zusammensetzung der Cuvées besteht zumeist aus 80% Aglianico zu 20% Piedirosso-Anteilen. Unterschiedlich kann hingegen der Ausbau ausfallen, der zwischen 12 und 14 Monate in neuen Barriques aus französischer Nevers- und Allier-Eiche erfolgt.
Das Charakteristikum des Terra di Lavoro ist sein dunkles Violett im Glas, gefolgt von Aromen nach gereiften dunklen Beeren, Zartbitterschokolade, multiplexen Gewürzen, versetzt mit deutlichen Rauch- und Mineralnoten. Je nach Jahrgang mischen sich Blumenaromen, Veilchen und schwarze Kirschen unter die Graphit- und Teernuancen des Rotweins. Reichhaltig, samtig und voll entwickelt zeigt sich der Wein am Gaumen. Dabei verblüfft immer wieder die Frische, die den Wein auszeichnet. Geschliffene Tannine, eine ausgewogene Säurestruktur und dazu immer wieder süße Gewürze, Cassis, Brombeeren und Schokolade – dieser Wein ist einfach ein fulminantes Erlebnis für alle Sinne, die dann auch noch mit einem langen Abgang belohnt werden.
Alle Jahrgänge haben zwei Dinge gemeinsam: Jung genossen sollten sie mindestens 2 Stunden dekantiert werden (besser: wesentlich länger!) – manche der Garaldi-Weine gewinnen ihre volle Kraft sogar nach drei Tagen in der Karaffe. Im Alter von vier bis fünf Jahren beginnen sie ihr Potenzial vollauf zu entfalten. Mit Terra di Lavoro haben Sie einen Wein, der bis zu 30 Jahre lagern kann und dann sich zu wahrer Größe aufschwingt.
Azienda Agricola Biologica Galardi
Gründungsjahr: 1991
Eigentümer: Luisa Murena, Francesco Catello, Arturo und Dora Celentano
Önologe: Riccardo Cotarella
Jahresproduktion: im Durchschnitt 33.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 10 Hektar im organischen Anbau
Notabene: Das Weingut bietet nach Voranmeldung (online möglich) eine Besichtigung mit Degustation an. Zu den weiteren Produkten des Weinguts gehören Olivenöl und Grappa. Das Extra Native Öl „Fontana Galardi“ entsteht aus handgepflückten Oliven alter Olivenbäume, die in Kastanienwäldern auf dem Roccamonfinana wachsen. Die Areale können gleicherweise „erwandert“ werden.