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Antinori - Tenuta di Biserno

Tenuta di Biserno – Maremmas schönste Weinberge

Die Tenuta di Biserno liegt erhöht auf einem Hügel umgeben von der grandiosen Landschaft der Alta Maremma, der sogenannten oberen Maremma, mit ihren sanften Erhebungen und teilweise noch ursprünglichen Wäldern, die jedoch zunehmend den Weinbergen weichen. Sie erreichen die Tenuta Biserno auf dem Weg aus dem Norden zwischen Bibbona und dem mittelalterlichen Städtchen Bolgheri südlich davon. Zu Füßen des Weinguts entfaltet sich ein schönes Panoramabild, das pittoreske Dörfer und das Tyrrhenische Meer als auch das Naturreservat Caselli mit seinen geschützten Wäldern einschließt.

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Biserno-Bibbona-Rosso-di-Toskana-IGT-2019-Antinori-Antinori-
Biserno Bibbona Rosso di Toskana IGT 2019 Antinori
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Lodovico-Rosso-di-Toskana-IGT-2018-Antinori
Lodovico Rosso di Toskana IGT 2018 Antinori
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Il Pino di Biserno Toscana Rosso IGT 2020 Antinori
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Biserno-Bibbona-Rosso-di-Toskana-IGT-2020-Antinori-Antinori-
Biserno Bibbona Rosso di Toskana IGT 2020 Antinori
189,00 €

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Tenuta di Biserno ist nicht so berühmt wie die Tenuta dell’Ornellaia – sie hat auch nicht einen der teuersten Weine im Portfolio wie den Ornellaia. Und doch haben die beiden Tenute große Gemeinsamkeiten, so zum Beispiel den Marchese Lodovico Antinori, der beide Weingüter aus der Taufe hob und für Weine vom Weltniveau mitverantwortlich zeichnet. Gutes Gespür und die offensichtliche Neigung dazu, die Vorreiterrolle übernehmen zu wollen, haben Antinori dazu geführt, eine Scholle in der Nähe der Ornellaia zu kaufen, die eine weitere „Fundgrube“ ist, was außergewöhnliche Qualitätsweine anbetrifft. 

Die Terroir-Entdeckung des Marchese Antinori 

Zu der Tenuta di Biserno gehören insgesamt 70 Hektar Land, wovon aktuell circa 49 Hektar mit Weinreben bepflanzt sind. Die Weingärten grenzen im Süden an die Appellation Bolgheri und im Norden an die Berge von Bibbona. Auf dieser Schneise befindet sich der Weinberg „Bellaria“ mit der Lage „Vigna Lodovico“, die beide als der Schatz der Tenuta di Biserno genannt werden können. Ein zweiter Teil des Anwesens ist das davon westlich gelegene Weingut Campo di Sasso. Die Weinberge befinden sich geografisch betrachtet in der Alta Maremma, das heißt in der Oberen Maremma. Die toskanische Subregion besteht aus drei Weinanbaugebieten: der Oberen, der Mittleren und der Südlichen Maremma. Die Alta oder die Obere Maremma gilt als das Premium-Weingebiet der gesamten Region. Hier liegen die berühmtesten Weingüter und entstehen Italiens beste Weine.

Die Tenuta di Biserno hat ihren eigenen Stil. Die Weine, die hier reifen, profitieren von dem Konglomerat aus spezifischen Boden und dem nahen Tyrrhenischen Meer. Maremma war – und ist in geschützten Bereichen immer noch – eine sumpfige, feuchte Gegend, deren Böden Schwemmböden sind. Sie sind in erster Linie mineralreich. Kieselanteile und Muschelbruch vom Meer sorgen bis heute für die natürliche Drainage. Doch auch der Klimawandel mit steigenden Temperaturen lässt die Erde austrocknen. Der partiell relativ hohe Anteil an Lehm ermöglicht es, die notwendige Feuchtigkeit in tieferen Bodenbereichen zu halten, was wiederum die Pflanzen dazu bringt, tieferreichende, starke Wurzeln zu treiben und sich dadurch widerstandsfähiger zu entwickeln.

Das Terroir der Tenuta Biserno ist alles andere als gleichmäßig. Je nach Ausrichtung beziehungsweise Lage wechselt die Bodenbeschaffenheit zum Teil stark, so dass mal mehr Kalksedimente, mal mehr Lehm (wie bspw. auf der nordwestlichen Hangseite) oder auch gröbere Kieselanteile überwiegen. Das sind Böden, die Bordeaux-Rebsorten verlangen. Entsprechend ihren jeweiligen Bedürfnissen werden auf der Tenuta di Biserno vor allem Merlot und Cabernet Franc, der Kalksedimente und Lehm liebt, sowie Cabernet Sauvignon und Petit Verdot angebaut, die wiederum porösere Kieselböden brauchen. Ein wenig Syrah kommt auch noch dazu. 6 Hektar der hügeligen Lage bezeichnet ihr Besitzer als besonders „spektakuläres Terroir“. Dieses kleine Feld ist reserviert für seinen Cru-Spitzenwein „Lodovico“.

Das Mikroklima der Biserno-Weinparzellen, die zwar an der Grenze zu der Appellation Bolgheri aber bereits in den Bergen Bibbonas liegen, wird bestimmt durch das Tyrrhenische Meer, das sowohl für eine Abkühlung der Luft in heißen Sommern als auch für die graduelle Wärme im Winter sorgt. Seine Brisen garantieren eine gute Durchlüftung der Spaliere und bringen Jod und eine gesunde Frische mit sich. Die circa 6.500 Rebstöcke pro Hektar sind perfekt in Ost-West-Richtung und in Kordon-Reihen offen zum Meer hin ausgerichtet.

Wie jeder gute Winzer weiß auch der erfahrene Gutsbesitzer Marchese Antinori, wie wichtig es ist, die Erträge zu begrenzen und die Leistung der Pflanzen in die Qualität der wenigen, dafür aber exzellenten Trauben zu lenken. Auf den 49 Hektar mit Reben bepflanzten Tenuta di Biserno liefert ein Rebstock circa 1 Kilogramm Lesegut, was wiederum ungefähr eine Weinflasche ergibt. Das Wachstum der mit ihren 18 Jahren noch recht jungen Reben soll auf natürliche Weise mithilfe der zwischen den Stöcken gesäten Grasflächen begrenzt werden.

Der modern ausgestattete Keller mit dem üblichen technischen Knowhow und Stahltanks, Holzfässern und Barriques befindet sich bisher noch nicht in den Weinbergen, sondern in der Stadt Bibbona. Ein neuer Weinkeller oberhalb der Weinberge ist jedoch geplant. Für die ausgewogenen Körper der Biserno-Weine sorgt nicht nur die rigorose Selektion während der Lese, sondern auch der Reifeprozess, der sich auf 4 für den Einstiegswein und bis zu 16 Monate für das Flaggschiff beläuft. Daran schließt sich noch die Flaschenreifung an, die bis zu 12 Monaten betragen kann.

Resolute und erfahrene Königin der Kellerei ist die Weinmacherin Helena Lindberg. Die studierte Chemikerin hat in Neuseeland und im französischen Bordelais das Weinmachen gelernt und ist seit 2004 für die Tenuta di Biserno und eine weitere Weindependance des Marchesen als Kellermeisterin verantwortlich. Bescheiden nimmt sie sich zurück und stellt Michel Rolland als den eigentlichen Weinmacher des Hauses Biserno vor, der ihrer Ansicht nach ein „Meister der Harmonie“ und als Önologe ein begnadeter Zauberer sei.

Von O wie Ornellaia zu B wie Biserno

Auf internationalem Weinparkett wurde der Marchese Lodovico Antinori mit der mittlerweile Kultweinproduzentin Tenuta dell’Ornellaia bekannt. Erstmals ein Pionier auf dem Gebiet der Toskana, gehört er heute mit seinen Spitzenweinen „Ornellaia“ und „Masseto“ zu den wichtigsten Winzern weltweit – und die genannten Weine sind in den Rang der Besten der Welt erhoben. Seit 2001 ist Marchese Ludovico Antinori Besitzer des Weinbergs beziehungsweise des Weinguts, der bis dahin als „Campo di Sasso“ bekannt war. Unter seiner Regie und tatkräftig unterstützt durch sein Mitarbeiterteam entstand daraus die vielversprechende Tenuta di Biserno. Dieses Land erregte Lodovicos Aufmerksamkeit bereits 1995 als er mit seinem Freund und Berater Michel Rolland auf der Suche nach geeigneten Erweiterungsmöglichkeiten für die Tenuta dell’Ornellaia war, die der hohen Qualität des Kerngebietes der Ornellaia entsprechen würden. Er wurde im „Campo di Sasso“ fündig. Das Land schloss an das DOC-Bolgheri an, doch es gehörte bereits zu der „Bellaria“-Anbauzone der Bibbona-Region an und war signifikant anders als die typischen Bolgheri-Böden. So passte „Campo di Sasso“ nicht ganz so gut zu dem Weinschema der Ornellaia.

2001 entschied der Marchese, die Tenuta dell’Ornellaia zu verkaufen, und mit dem „Campo di Sasso“ ein neues, separates Projekt anzufangen, das von der Anbaufläche zwar kleiner aber nicht minder anspruchsvoll war. Das Vorhaben teilte er sich mit seinem Bruder, Marchese Piero Antinori, der nicht nur Teilhaber der Tenuta, sondern auch der Präsident des vielverzweigten Unternehmens der Antinori-Weine ist. Es heißt, die Tenuta di Biserno ist das Unternehmen, das die beiden zentralen Weingrößen Italiens, die lange Zeit getrennte Wege gingen, miteinander vereinigt. Mit von der Partie sind auch Lodovicos Neffe Niccolò Marzichi Lenzi sowie Umberto Mannoni, der einer der größten Grundbesitzer in der Bibbona-Region ist. Die Leitung des neuen Weinbergprojektes übernahm Lodovico Antinori selbst. Eine wesentliche Rolle bei der Wahl des Grundstücks und auch bei der Mitgestaltung der Weine spielte und spielt weiterhin der einstige Önologe der Tenuta dell’Ornellaia, Michel Rolland, der das Potenzial des Terroirs als hervorragend einschätzt. Michel Rolland ist international eine wahre Größe unter den Önologen. Der gebürtige Franzose ist auf Bordeaux-Weine spezialisiert und hat bereits in der Ornellaia für Lodovico Antinori gearbeitet. Seine Kellermeisterin, die Schwedin Helena Lindberg, lernte Antinori in Bordeaux kennen, wo sie neben Australien und Neuseeland ihre „Lehrjahre“ auf namenhaften Weingütern absolvierte. Es war Lodovico, der die begabte Weinmacherin davon überzeugte, in die Maremma zu kommen. Auch einige der Mitarbeiter der Tenuta dell’Ornellaia folgten Lodovico Antinori in seine neue Tenuta, so dass auch auf dieser Ebene eine nicht zu unterschätzende Kontinuität im humanen Knowhow gepflegt wird.

Nach dem Kauf des Landes erfolgten die Neubepflanzung und die offizielle Gründung der Tenuta im Jahr 2002. Der erste Jahrgang wurde 2004 mit dem Rotwein „Insoglio del Cinghiale“ aus dem „Campo di Sasso“ realisiert. Noch waren die erzeugten Weinmengen zuerst marginal, und erreichten erst ab 2007 eine Größe, die auch internationalen Markt bedienen kann. Im gleichen Jahr wurde das Weingut in Tenuta di Biserno umbenannt.

Kleine Produktion von Maremmas Spitzenweinen

Die Tenuta di Biserno ist auf Spitzenweinproduktion eingeschworen. Aus der zurzeit (Stand 2019) fünf Weine umfassenden Biserno-Weinpalette, zu der auch die Weine aus dem Standort „Campo di Sasso“ gerechnet werden, sticht der fast reinsortige „Lodovico“ heraus. Die ist das ‚heimliche Flaggschiff‘ der Tenuta, das von vielen Weinprofis als einer der besten Weine der Region, genauer: als der beste Cru bezeichnet wird. Gekeltert ist er aus mehrheitlich Cabernet Franc und einer winzigen Beigabe von Petit Verdot. Bei „Lodovico“ handelt es sich um eine echte Rarität, die nur in den besten Weinjahren hergestellt wird, und kaum professionelle Vermarktung braucht – denn er ist im Nu auch schon wieder weg. Kein Wunder, bei nur 6.000 Flaschen pro realisierten Jahrgang.

Doch das eigentliche Flaggschiff der Tenuta ist der schlicht betitelte „Biserno“ Toscana IGT, der mehrheitlich aus Cabernet Franc und Merlot mit kleiner Beigabe von Cabernet Sauvignon gemacht ist. Kraft paart sich hier mit Eleganz, die ihre Geschmeidigkeit durch den 15-monatigen Ausbau in fast nur neuen Holzfässern bekommt. Hier sind sich die Weinkritiker Suckling und Parker mehr oder weniger einig: Der „Biserno“-Wein ist ein Super Tuscan, dessen Jahrgang 2015 von Robert Parker 98 Punkte bekam und somit nur einen winzigen Schritt von der magischen Höhe der 100 entfernt liegt.

Als Zweit- oder wenn man so will als Drittwein gilt der „Il Pino di Biserno“ Toscana IGT, eine Cuvée aus ungefähr gleichen Mengen von 40 % Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, 20 % Merlot und etwas Petit Verdot. Fruchtig, kraftbetont und mit viel Potenzial ausgestattet ist der „Il Pino“, der 12 Monate im Barrique altert und dadurch seine Komponenten abgerundet und geschmeidig miteinander verbindet.

Zu erwähnen bleibt noch der „Insoglio del Cinghiale“ Toscana IGT, der Einstiegswein der Tenuta di Biserno. Dieser Wein ist der erste, den die Tenuta di Biserno überhaupt produzierte. Er ist gleichzeitig weiterhin der einzige im bisherigen Weinrepertoire der Biserno-Cuvées, der Syrah-Trauben (ca. 32 %) verwendet, dazu kommen ausgewogene Anteile von Cabernet Franc und Merlot sowie ein Quäntchen Petit Verdot. Die Syrah-Trauben für den „Pfuhl der Wildsäue“ – so der Name des Rotweins – kommen aus den Weinbergen des „Campo di Sasso“. Gebrauchte Barriques sorgen in 4 Monaten für die richtige Reife dieses sehr trinkbaren Roten. Dieser fruchtige, samtige Wein ist eine hervorragende Einstimmung auf die nächsten Qualitätsstufen aus dem Hause di Biserno. Gleichfalls aus der Parzelle des „Campo di Sasso“ stammt die neuste Weinkreation des Marchese Lodovico Antinori: „SOF“, ein blumiger Rosé aus Cabernet-Franc- und Syrah-Trauben, der nach Sophia, der Tochter des Marchese, benannt ist.

 

Tenuta di Biserno

Gründungsjahr: 2001/2002
Eigentümer: Marchesi Lodovico und Piero Antinori
Önologin und Berater: Helena Lindberg und Michel Rolland
Jahresproduktion: ca. 160.000 Flaschen
Rebfläche: ca. 49 Hektar im konventionellen Anbau

Notabene: Wie es sich für ein echtes italienisches Weingut gehört, produziert die Tenuta di Biserno auch ein schönes, fruchtbetontes Olivenöl und zwei Grappe (di Biserno und di Biserno Riserva). Dazu gehört sowohl eine geführte Runde durch die Weinberge und den Weinkeller als auch eine Degustation, die von einigen typischen Produkten aus der Toskana begleitet wird. Wer inmitten der herrlichen Weinberge übernachten möchte, dem stehen Suite und luxuriöse Superior-Zimmer zu Verfügung, die sich in einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Villa befinden. Sie diente ursprünglich als einer der Standorte der Akademie von Georgofili.