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Weine aus Molise

Molise versteckt sich zwischen den Abruzzen im Norden und Apulien im Süden und folgt dem Lauf des Flusses Biferno von West nach Ost. Ein Teil des Berglandes gehört zum Nationalpark der Abruzzen und steigt bis 2.600 Meter über dem Meer auf. Die Küste am Adriatischen Meer ist lediglich 35 Kilometer lang und kaum jemand kennt die Provinzhauptstadt Campobasso. Das ist Molise. Und kaum jemand kennt die Weine dieses kleinen Anbaugebiets.

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Jan Weilers Buch Maria, ihm schmeckt’s nicht! erzählt mit einem Augenzwinkern Geschichten von meiner italienischen Sippe, wie es im Untertitel heißt. Wer das Buch gelesen hat, der kennt sich in dem Hügelland um das spätmittelalterliche Campobasso bereits bestens aus. Dort finden sich langobardischen Nekropolen, hellenistische Gräberfelder und Ausgrabungen aus der römischen Zeit, ein Amphitheater, Thermen und eine gotische Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert.

Weine in Molise

Der Anteil Molises Weine an der Gesamtproduktion in Italien beträgt gerade einmal 0,5 Prozent. Und lediglich 10 Prozent davon kommen aus den vier ausgewiesenen DOC-Zonen der Region: Biferno, Molise, Pentro di Isernia und Tintilia del Molise. Der Großteil der Weine stammt aus der Gegend um die Hauptstadt Campobasso. Dort bestimmt kontinentales Klima der Bergregion das Wachstum der Reben.

Das Besondere am Weinbau in Molise ist die starke Zergliederung der Weinberge. Nur ein kleiner Teil der Weingärten ist größer als ein halber Hektar. Nahe der Gebirge finden sich Lagen bis zu 600 Meter über dem Meer.

Die Rotweine aus Molise haben den Ruf, besonders rustikal zu sein. Die wichtigsten roten Rebsorten sind Montepulciano, Aglianico, Sangiovese, Bombino Rosso und ein wenig Barbera. Dabei ist die Aglianico eine der besten Rebsorten des Südens und eine der ältesten. Bereits die alten Griechen brachten sie vor über 2.500 Jahren nach Italien.

Das wahre Geheimnis der Weine aus Molise ist die autochthone Tintilia-Rebe. Konzentrierte Weine mit samtweichen Tanninen und würzigen Aromen von Nelke und Schokolade bringt sie hervor.

Unter den weißen Rebsorten, die circa 40 Prozent der Weinberge einnehmen, dominieren die goldgelbe Falanghina, Fiano, Greco und der allseits bekannte Trebbiano.

Kulinarische Höhepunkte

Der molisanische Schriftsteller Enzo Nocera schreibt in seinem Buch „Gedächtnis des Geschmacks“, wie wichtig es ist, die Traditionen unserer Essgewohnheiten sowie die Ursprünglichkeit unserer Zutaten zu erhalten. Die Alltagsküche Molises ist genauso einfach und bodenständig wie lecker. Der Alltag von Bauern und Hirten bestimmt die Zutaten: Lamm, Wurstwaren, Käse und Gemüse.

Daraus entsteht pallotte cacio e uova, Käsebällchen in Gemüsebrühe oder casce e ova, ein typisches Gericht vom Land, aus der Gegend um Campobasso. Es besteht aus Ei, Fleisch und Innereien vom Lamm sowie frischem Gemüse. Ein typischer Käse der Region ist der birnenförmige und pikante Caciocavallo. Und zu Käse und Wein passt natürlich die Mostarda d’uva, eine Traubenmarmelade.

Unser Lesetipp zu Molise: Maria, ihm schmeckt’s nicht! von Jan Weiler – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film, der in Apulien spielt.