Teilweise wird diese durch die Weine aus Napa Valley sogar deutlich übertroffen. Der Name des Tals verweist auf den gleichnamigen Fluss. In der alten Indianersprache bedeutet Napa soviel wie Fülle. Das Tal nannten die Ureinwohner schlicht Schönes Tal – Ta-La-Ha-Lu-Si.
Die Geschichte des Weinbaus in Kalifornien
Einige Traditionalisten wollen die Geschichte des Weinbaus in Kalifornien bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als der mallorquinische Franziskanerpater Junipero Serra in dem Gebiet eine Mission gründete. Offiziell begann der Weinbau im Jahre 1839, als George Calvert Yount, der Gründer der Stadt Yountville, die ersten Reben im Napa Valley pflanzte. Das erste Weingut entstand 1861. Die Reblaus um die Jahrhundertwende und in den 1920er Jahren die Prohibition brachten den Weinbau fast ganz zum Erliegen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Wirtschaftswunder Wein zu neuem Leben und brach spätestens seit den 1970er Jahren alle Rekorde. In dieser Zeit veranstaltete der britische Weinkritiker Steven Spurrier in Paris eine Blindverkostung, die sich als Judgment of Paris in das Weinbaugedächtnis vor allem der Franzosen eingegraben hat. Die hochkarätig und größtenteils mit französischen Fachleuten besetzte Jury wählte sowohl bei den Qweißweinen, als auch bei den Rotweinen die Weine aus dem Napa Valley zu den besten Weinen. Die Franzosen waren weit abgeschlagen. Spurrier wiederholte die Verkostungen mehrmals, einige Jahre später – mit dem gleichen Ergebnis. Die Napa-Weine waren besser!
Die Erfolgsformel: Innovation + Tradition = Beste Qualität
Das Napa Valley macht nur etwa vier Prozent der kalifornischen Weinproduktion aus und doch haben sich die Winzer an die Spitze der Qualitätspyramide gesetzt. Eine Mischung aus Tradition (95 Prozent der Betriebe sind in Familienbesitz) und Innovation sind für den Erfolg verantwortlich. Neueste Vinifizierungsverfahren treffen auf echte Traditionalisten unter den Weinbauern. Die wichtigste Traube im Napa Valley ist Cabernet Sauvignon. Sie macht etwa 40 Prozent der Erntemenge aus und bringt 60 Prozent des Ertrages! Die hohe Qualität bedingt das hohe Preisniveau und umgekehrt. Durch die Erträge lassen sich Erntemengen reduzieren und die Arbeit im Weinberg sowie im Keller auf Handarbeit trimmen.
Das Napa Valley besitzt fast 50 verschiedene geologische Bodenformationen. Trotzdem ist die Philosophie im Napa wenig terroir- sondern eher stilorientiert. Die Weinmacher versuchen nicht, die Bodenbeschaffenheit widerzuspiegeln, sondern gehen vielmehr von einem gewünschten Geschmacks- und Qualitätsergebnis aus, und schauen dann, wie dieses durch das gegebene Terroir und das Wetter des Jahrgangs erreicht werden kann. Die Jahrgänge fallen durchaus unterschiedlich aus. Im Napa Valley herrscht keinesfalls jedes Jahr das gleiche Wetter. In dieser Stilorientierung liegt vermutlich dann doch die Chance europäischer Weintradition.
Neben dem Cabernet Sauvignon finden wir im Napa Valley unter anderem Merlot, Malbec, Petit Verdot, die häufig in Cuvées dazu beitragen, den berühmten Napa-Stil zu kreieren. Unter den weißen Rebsorten dominiert im Napa Valley der Chardonnay. Sowohl Weißweine wie Rotweine werden in Napa häufig im Holzfass ausgebaut. Der Napa-Stil ist dicht, konzentriert und komplex. Berühmte Lagen sind Martha’s Vineyard, To Kalon Vineyard, Stag’s Leap und Morisoli Vineyard. Übrigens zählt das Napa Valley zu einer der am meisten besuchten Weindestinationen im Weintourismus. Mit fünf Millionen Übernachtungsgästen liegt Napa Valley auf der Beliebtheitsskala aller Ziele auf Platz zwei in Kalifornien hinter Disneyland.