In keinem anderen Land in der Weinwelt wird so viel Rosé getrunken wie in Frankreich. Roséwein befindet sich fast viermal so häufig im Weinglas wie in Italien. Früher wurde der Roséwein milde belächelt, heute ist er das Trendgetränk der Pariser Bars und ein beliebter Aperitif. Der Rosé ist mehr als ein einfacher Sommerwein. Er bildet einen eigenen Weinkosmos. Frankreich hat den Rosé aus seinem Dornröschenschlaf geküsst – und das zu Recht! Vinizia stellt Ihnen Französische Roséweine vor, die Sie begeistern werden.
Frankreich, das Land der Rosés
Roséwein wird aus den gleichen Trauben gekeltert wie Rotwein. Jedoch bleibt der Most bei der Herstellung des Rosés nur kurz auf den Schalen. Das kann wenige Minuten sein oder einige Stunden. Danach erfolgt die Vinifizierung wie bei Weißwein. In Frankreich haben die Winzer die Kunst der Roséherstellung perfektioniert. In keinem anderen Land ist die Auswahl an Rosés so groß und vielfältig. Sie finden blass rosafarbene Weine mit milder Säure und einem zarten Aroma und kräftige, leuchtend rote, fast rotweinfarbene Rosés mit vollem Körper und dem Duft nach reifen Himbeeren, Erdbeeren und Kirschen. Roséweine passen zu vielen Gerichten, vor allem zu mediterraner Küche, zu gegrillten Meeresfrüchten und zu Pasta. Sie sind eine echte Alternative zu Rot- und Weißweinen und mehr als nur ein Kompromiss. Die französischen Winzer beweisen das.
Weinreise durch Frankreich
Die Provence ist das Land der Kräuter, des mediterranen milden Klimas; es ist das Land des Lavendels und es ist das Land der Rosés. Lassen Sie sich überraschen vom betörenden Duft der provenzalischen Roséweine. Auf den unterschiedlichen Höhenlagen und Böden der Provence gedeiht eine Vielzahl an Rebsorten. Die Rosés sind meist Cuvées (anders als beim deutschen Weißherbst) aus den bekannten Sorten Syrah, Cinsault, Mouvedre und Grenache. Hinzu kommen zahlreiche autochthone lokale Reben wie Bourboulence.
Die renommiertesten französischen Roséweine stammen aus dem Anbaugebiet Tavel an der südlichen Rhone. Der Rosé hat hier seine eigene AOC-Klassifizierung. Die Tradition der Roséherstellung reicht im Tavel schon Jahrhunderte zurück. Bereits die Päpste im benachbarten Avignon ließen sich die köstlichen Roséweine in ihren Palast bringen. Die Hauptreben Grenache Noir und Cinsaut werden mit weiteren Sorten verschnitten. Die Weine sind kräftig und aromatisch. Intensive Noten von Erdbeeren und Kirschen treffen auf den Duft provenzalischer Kräuter und Pfeffer.
Von der Loire stammt der Anjou Rosé. Er ist meist milder als der Tavel und wird vor allem aus den Sorten Cabernet Sauvingon, Grolleau und Cabernet Frank gekeltert. Und auch im klassischen Rotweinanbaugebiet Bordeaux haben die Winzer die Zeichen der Zeit erkannt und bieten immer mehr herausragende Rosés aus besten Lagen an.