Im Hinterland und der Ebene des Po liegen Jahrhunderte und Jahrtausende alte Städte wie Parma, Modena, Bologna, Ferrara und Ravenna, die Stadt der weströmischen Kaiser.
Die Emilia-Romagna ist zudem eine große Kulturlandschaft. Toskanini, Verdi und Pavarotti wurden hier geboren sowie die großen Regisseure des italienischen Kinos: Bernardo Bertolucci, Federico Fellini und Michelangelo Antonioni. Doch wir wollen als Reisebegleiter in die Emilia-Romagna einen Schriftsteller mitnehmen: Giovannino Guareschi, der durch seine Geschichten von „Don Camillo und Peppone“ berühmt wurde. Für die Verfilmungen eignete sich der kleine Ort Brescello optimal, denn die Kirche befindet sich in direkter Sichtweite des Rathauses.
Weine aus der Emilia-Romagna
Wenn wir über Wein aus der Emilia-Romagna sprechen, dann kommen wir um den Lambrusco nicht herum: Diese Traube hat aufgrund der Millionen Hektoliter süßen Weins, der aus Italien ganz Europa überschwemmt hat, noch immer einen zweifelhaften Ruf; – zu Unrecht, denn viele kreative Winzer keltern mittlerweile großartige Weine aus der Traube. In der Provinz Reggio Emilia wurde der Lambrusco einfach in Reggiano umgetauft.
Natürlich ist auch in der Emilia-Romagna der in Italien allgegenwärtige Sangiovese vertreten. Die Traube wird gerne mit autochthonen, einheimischen Sorten wie Barbarossa, Albana Nera, Cagnina, Malise oder Pagadebit verschnitten. Der Sangiovese der Emila-Romagna ist im Gegensatz zu den Weinen der Toskana gerbstoffreicher und dunkler. Statt roter Kirschen dominieren dunkle Beerenfrüchte das Aroma.
An der Grenze zum Piemont entstehen Barberaweine, die an die Weine der Nachbarregion erinnern, jedoch weniger elegant sind. Vielmehr sind es solide Alltagsweine, die gerne auch zum Mittagessen getrunken werden.
Unter den weißen Rebsorten finden wir zum Beispiel um die Stadt Bologna die Sorten Chardonnay, Pinot Bianco, Sauvignon Blanc oder Riesling Italico (Welschriesling) sowie die eher unbekannteren Sorten Albana, Romagnolo und Toscano.
Kulinarische Höhepunkte
Denken wir an Bologna, dann denken wir an Pasta Bolognese. Aber bitte raffiniert: zum Beispiel mit einer Prise Zimt, mit Innereien vom Huhn, mit getrockneten Steinpilzen oder mit etwas Sellerie. Wir schmecken das Ragù mit einem Balsamessig aus Modena ab und frisch geraspelter Parmesankäse dazu ist ein Muss.
Vom divin porcello, dem göttlichen Schwein, stammen der Parmaschinken Prosciutto di Parma, das Nackenstück coppa, Salami aus Felino und die Mortadella. Dazu passt Piadina, dünnes Fladenbrot aus der Region zwischen Bologna und Rimini. Es wird aus Weizenmehl, Schweineschmalz, Salz und Wasser hergestellt.
Fisch gibt es in der Emilia-Romagna nicht nur an der Küste der Adria, sondern auch längs des Po: frittierter oder marinierter Aal sowie storione in salsa verde, Stör in grüner Kräutersauce.
Unser Lesetipp zur Emilia-Romagna: die Bücher über Don Camillo und Peppone von Giovannino Guareschi sowie die grandiosen Verfilmungen mit dem legendären Fernandel und Gino Cervi in den Hauptrollen.