Und tatsächlich ist die Liste der Eroberer lang: Phönizier, Römer, Byzantiner, Araber, Pisaner, Aragonier, Österreicher, Savoyer und schließlich der italienische Faschismus. Sie alle kamen über das Meer und brachten selten Gutes. Kein Wunder also, dass die Sarden sich in die Berge zurückzogen und mit dem Meer im Allgemeinen wenig zu tun haben – abgesehen davon, dass die Touristen das Meer lieben. Doch etwas haben die Eroberer zumindest hinterlassen: die vielen ausgezeichneten Weine. Vinizia nimmt Sie mit über das Meer auf diese einzigartige Insel.
Weine aus Sardinien
Bis vor einigen Jahren waren die Weine Sardiniens kaum außerhalb der Insel bekannt, geschweige denn, außerhalb von Italien. Vielleicht liegt es daran, dass Italien so viele und so gute Weine zu bieten hat und die Sarden lange Zeit die Qualität ihrer Weine vernachlässigten. Vinizia zeigt Ihnen, dass die Insel durchaus Überraschungen zu bieten hat.
Beginnen wir mit dem Weißwein, der im Norden Sardiniens mit granithaltigen Böden und milderen Sommertemperaturen, wenn der Maestrale weht, optimale Voraussetzungen findet. Hier gedeiht der Vermentino mit frischen Aromen von Äpfeln und zarten Blüten. Er kommt mit einem ausgewogenen Säuregerüst daher. Die einzige DOCG-Region der Insel ist Vermentino di Gallura. Probieren Sie unsere Vermentinos Branu Vermentino di Gallura und Vermentino di Gallura Superiore Sciala und lassen Sie sich von zwei großartigen sardischen Weißen verwöhnen – kraftvolle Weine trotz mineralischer Frische und Eleganz.
Kommen wir zu den Rotweinen Sardiniens. Hier sind vor allem Cannonau und Carignano zu nennen. Die Fachleute streiten, ob der Cannonau mit der französischen Grenache und der spanischen Garnacha-Traube identisch ist – der vierthäufigsten Rotweintraube der Welt. Sardinien-Afficionados bestreiten dies und attestieren ihr zumindest eine gewisse Eigenständigkeit. Fakt ist, dass der Cannonau auf Sardinien (im Gegensatz zum fruchtigen Grenache in Südfrankreich) robuste und alkoholreiche Weine hervorbringt. Der Cannonau di Sardengna ist würzig und bringt Aromen von Tabak, Holz, Kräutern und Leder mit.
Auch der Carignano, die zweite große Rebe der Insel, ist mit einer südfranzösischen Traube identisch – mit der Carignan. Auf Sardinien bringt dieser, wie der Cannonau, kräftige und tanninhaltige Weine hervor, die allesamt ein Spiegel dieser bergigen Insel sind.
Kulinarische Höhepunkte
Die Kräuternote des Cannonau und Carignano harmoniert vorzüglich zu den Fleischspezialitäten Sardiniens: vor allem Lamm und Ziege sind hier zu nennen – mit reifen Tomaten und Knoblauch.
Ach ja, nicht vergessen dürfen wir den Pecorino. Der kräftige Hartkäse aus Schafsmilch ist ein perfekter Begleiter zu einem barriquegereiften Cannonau di Sardegna DOC Costera. Vinizia präsentiert Ihnen hier eine gelungene Cuvée aus den typischen Sorten Bovale Sardo, Cannonau und Carignano.
Kommen wir noch einmal zurück zu den Weißen und den Dieben. Letztere genießen die sardischen Vermentinos zu den Früchten der Küste – untypisch für Sardinien – zu frischem gegrillten Fisch und Meeresfrüchten.
Weder an der Küste noch im Bergland der Insel darf das hauchdünne und knusprige Pane Carasao fehlen – eine Brotspezialität, die gut haltbar ist und auch in Deutschland zum sardischen Wein erhältlich.
Unsere Lesetipps zu Sardinien: die vielen Romane der Literaturnobelpreisträgerin Grazia Deledda, 1871 auf Sardinien geboren, die das harte Schicksal der Sarden zum Thema haben.