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Arneis – Die Vergessene aus dem Piemont

Vergessen Sie Trebbiano, Pinot Grigio und Co – die Weißweinsorte Arneis gehört aus Sicht des Autors dieser Zeilen zu den spannendsten weißen Rebsorten Italiens – aromatisch, eigenwillig und mit Charakter. Sie gilt als eine der ältesten Sorten Italiens und war fast verschwunden, bevor mutige wie kreative Winzer im Piemont den Arneis zu neuem Leben verhalfen. Wie ein Phönix aus der Asche mischt die Rebsorte die Weißweinwelt Italiens auf und räumt einen Preis nach dem anderen ab. 

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Roero Arneis DOCG 2023 Fenocchio
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Roero Arneis DOCG 2023 Cornarea
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Roero Arneis DOCG 2023 Giacosa
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Die Geschichte(n) des Arneis

Traditionalisten verweisen auf angebliche Erwähnungen der Rebsorte Mitte des 15. Jahrhunderts unter den Namen Renesium und Ornesio. Der Name Arneis taucht jedoch erst zum Ende des 19. Jahrhunderts, und zwar im Piemont. Denn der Arneis ist eine autochthone Rebe des Piemonts und taucht nur dort auf. Früher hatten die Winzer den „Barolo bianco“ oder „Nebbiolo bianco“ zwischen dem Nebbiolo angebaut, da dem Arneis nachgesagt wird, Vögel anzulocken und somit den Nebbiolo zu schützen. Die Sorte ist wuchskräftig und sorgt für große Erträge, sofern sie nicht zurückgeschnitten und im Ertrag reduziert wird, um die Qualität zu heben. Gleichzeitig ist der Arneis anfällig gegen den echten Mehltau, weshalb die Rebsorte im Piemonteser Dialekt „die kleine Schwierige“ genannt wird.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gingen die bestockten Flächen so weit zurück, dass der Arneis fast von der Weinlandkarte verschwunden wäre. Heute finden wir den Arneis in den Provinzen Cueno und Alba. Dank zweier Winzer – der einzigen –, die in den 1990er Jahren wenige Weinberge mit der traditionellen Rebsorte bestockt hielten und Wein abfüllten. Es handelt sich um die Weingüter Vietti und Pio Cesare. Sie haben dem Arneis zu einer Renaissance verholfen und dafür gesorgt, dass sie bestockten Flächen von gerade einmal 50 Hektar in den 90er Jahren auf fast 1.000 Hektar anstiegen. Alfredo Currado war von den 60er Jahren bis zum ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre für die Weine im Hause Vietti zuständig und einer der ersten, der einzelne Lagen im Piemont getrennt voneinander vinifiziert hat. Er war also nicht nur der Retter des Arneis, sondern ein Vorreiter des modernen Barolos.

Kleine, fast zu vernachlässigende, mit Arneis bestockte Anbauflächen finden wir in Übersee. Erwähnenswert sind dabei die Weine aus Oregon, die immer etwas im Schatten der berühmten Weine aus Kalifornien stehen.

Das Aromenspektrum – Ein Strauß bunter Früchte und Blüten

Der DOC Langhe Arneis aus Alba DOC ist im Vergleich zum Roero Arneis aus Cueno etwas säurebetonter und frischer. Zuweilen erinnern Weine aus Arneis an Cuvées aus Sauvignon Blanc und Viognier. Auf der einen Seite findet sich die Frische und Säure des Sauvignon und auf der anderen Aromen von Aprikosen und Weinbergpfirsichen sowie Blütenaromen von Veilchen oder Maiglöckchen. Sauber verarbeitete Arneis breiten jedoch eine viel größere Palette an Aromen aus: grüner Apfel, Birne, Melone, Zitruszesten, Marillen, Ananas. In den Obertönen schwingen etwas Bittermandel mit sowie Zitronengras und Passionsfrucht. Ein Arneis ist ein hervorragender Begleiter zu hellem Fisch, zu asiatischer Fusion-Küche oder sommerlichen Salaten.