Reise in die Vergangenheit – Woher stammt der Grillo
Wie immer gibt es in Bezug auf die Herkunft der Rebsorte verschiedene Theorien. Die verbreitetste besagt, dass der Grillo ursprünglich aus Apulien auf die Insel Sizilien gekommen ist, bevor die Reblausplage gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Bestände in Apulien zerstörte. Heute wird der Grillo fast ausschließlich auf Sizilien angebaut. Auf der Insel ist die Rebsorte für alle Provinzen empfohlen. In ihrer vermeintlichen Heimat Apulien ist sie in der Provinz Brindisi zugelassen. Auf Sizilien stehen etwa 4.000 Hektar unter Rebe, die meisten davon im Nordwesten bei Trapani. Eine relativ junge Studie belegt die Abstammung des Grillos von den Rebsorten Muscat d’Alexandrie und Catarratto Bianco. Mit letzterer wird Grillo gerne verschnitten. Ebenso mit Catarratto Bianco lucido, die ein genetischer Klon des Catarratto Bianco darstellt. Die Sorte Muscat d’Alexandrie wiederum hat einen sardischen Elternteil. Es ist eine aromatische Rebsorte, die in zahlreichen Dessert- und Süßweinen enthalten ist, unter anderem in dem berühmten Constantia von der Kaphalbinsel in Südafrika. Nicht unerwähnt bleiben sollen kleinere Pflanzungen in Brasilien, Australien und sogar in Mexiko.
Im Weinberg und im Glas
Werfen wir einen Blick in den Weinberg: Grillo ist eine spät reife Rebsorte mit hohen Erträgen, die ein starkes Zurückschneiden erforderlich macht, so man hohe Qualitäten erreichen möchte. Die Blüten sind selbstbefruchtende Zwitter und somit benötigen die Reben keine männlichen Pflanzen in den Weingärten. Reinsortig ausgebaut ergibt der Grillo blassgelbe Weine, die aromatisch duften. Hier treffen Aromen von Zitrusfrüchten wie Zitronen, Orangen und Pampelmusen auf Tropenfrüchte wie Mango sowie blumige Anklänge von Jasmin und weißen Wildblumen. Obertöne von Birne und Bittermandel geben diesem typischen Weißwein aus Sizilien das nötige i-Tüpfelchen.