In der Gegend zwischen den Flüssen Gironde, Dordogne und Garonne kultivierten bereits die Römer Wein. Der Golfstrom im Atlantischen Ozean sorgt für milde Temperaturen mit langen Herbsten und vergleichsweise warmen Wintern.
Rotweine aus dem Bordeaux als Handelsgut
Rotwein war im Bordeaux schon immer eng mit dem Handel verbunden und ebenso Ware wie Lebensmittel und Luxusgut. Im 12. Jahrhundert erhielt die Hafenstadt Bordeaux Zollvergünstigungen und der Grundstein für den Handel zwischen Frankreich und England wurde gelegt. Nach den Engländern kamen die Holländer. Und diese brachten das Know-how zum Trockenlegen des Médoc, das später zum großen Star unter den Bordeaux-Appellationen aufsteigen sollte. Die Châteaus Haut-Brion und Margaux gehören mit zu den ersten Weingütern im Médoc. Nach den Holländern kamen im 18. und 19. Jahrhundert erneut die Engländer und verhalfen dem Rotwein aus dem Bordeaux zu internationalem Ruhm. Aus dem Jahre 1855 stammt die Klassifikation der Qualitätsweingüter. Einige Jahre später wütete die Reblaus in den Weinbergen Frankreichs und ganz Europas. Erst seit den 1960er und 70er Jahren erstarkte der Bordeaux erneut und mauserte sich zum exklusivsten französischen Rotwein.
Cabernet Sauvignon und Merlot – Die nächste Erfolgsgeschichte
Die Eleganz, Ausgewogenheit und Vielschichtigkeit der Rotweine aus dem Bordeaux war außerdem für den internationalen Erfolg der Rebsortenkombination aus Cabernet Sauvignon und Merlot verantwortlich. In aller Welt versuchen sich die Winzer in Rotwein im Bordeaux-Stil, ob in der Toskana, in Südafrika, Chile oder Australien. Doch die Raffinesse des Bordeaux wird kaum erreicht, denn Klima und Terroir sowie die Weinbautradition spielen auch eine Rolle. Schließlich sind Cabernet Sauvignon und Merlot autochthone Rebsorten aus dem Bordelais.
Cabernet Sauvignon ist die kräftige und robuste Traube. Sie bringt die Gerbstoffe und die lange Lagerfähigkeit, beziehungsweise die Lagernotwendigkeit. Denn Bordeaux Rotwein ist in jungen Jahren zuweilen verschlossen und fast ruppig. Wein-Anfänger tun sich oft schwer, das Potenzial junger Bordeaux-Rotweine einzuschätzen. An dieser Stelle kommt der charmante Merlot ins Spiel und bringt Fruchtigkeit, Leichtigkeit, Zugänglichkeit und Samtigkeit. Die dritte große Rebsorte, die oft im Schatten der anderen steht, ist Cabernet Franc. Alleine ist sie eine Herausforderung für die Winzer, doch in einem Cuvée zeigt sie Ihre Stärke. Sie verleiht dem Wein das gewisse Etwas und eine charakteristische Würze.
Neben den drei bereits genannten Rebsorten, sind Petit Verdot, Malbec und Carménère für Rotwein im Bordeaux zugelassen. Diese spielen jedoch nur untergeordnete Rollen. Carménère ist nach der Reblausplage fast ganz aus dem Bordelais verschwunden. Auch Vinizia, ihr Spezialist für italienische Weine, lässt sich vom Zauber und der Tradition des Bordeaux verführen. Genießen Sie einen roten Bordeaux als Kontrast zu den Rotweinen aus Italien.