Ein großer Teil der Abruzzen steht unter Naturschutz und ist als Nationalpark ausgewiesen. Idyllische Wanderwege führen vorbei an kristallklaren Bergseen, pittoresken Dörfern sowie Obst- und Weingärten. Die Weinberge der Abruzzen liegen auf Höhen bis zu 600 Metern über dem Meer. Die Region erstreckt sich dabei über die italienischen Provinzen L’Aquila, Teramo, Chieti und Pescara. Die Stadt Pescara liegt etwa in der Mitte der gut 130 Kilometer langen Küste der Adria. Vinizia zeigt Ihnen, was die Abruzzen an Rotwein zu bieten haben.
Durch die gebirgige Topografie ergeben sich eine Vielzahl von Mikroklimata auf Fels- und Kalkböden sowie Lehm, Sand und Kies. Von den etwa 300 Millionen Litern Jahresproduktion entfallen etwa zwei Drittel auf Rot- und Roséweine. Der Großteil der Weine aus den Abruzzen entfällt auf solide Landweine. Erst seit Ende der 2000er Jahre begannen einige Weingüter die Qualität der Weine nach oben zu schrauben. Heute fallen etwa ein Drittel der Weine aus den Abruzzen unter die DOC und DOCG Klassifikationen.
Montepulciano und Barbera
Die rote Montepulciano-Traube ist der Star unter den Rotweinen in den Abruzzen. Wenn Sie einen fruchtbetonten Rotwein aus Italien suchen, sind Sie beim Montepulciano genau richtig. Die Weine sind fruchtig und vollmundig, mit ausgewogenen Tanninen. Die Traube ist nach dem gleichnamigen Ort in der Toskana benannt, kommt aber in der Toskana nicht vor. Häufig verschneiden die Winzer den Montepulciano d’Abruzzo in einer Cuvée mit Sangiovese. Die besten Montepulcianos stammen aus der Subzone Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane, die als DOCG-Region klassifiziert ist. Als Riservas lagern die Weine mindestens zwei Jahre auf dem Weingut, bevor sie in den Verkauf kommen, neun Monate davon im Eichenfass. Die Montepulcianos sind für ihren betont fruchtigen Charakter bekannt. Sie bringen Aromen von roten Früchten, Kirschen und Gewürzen mit sich. Die besseren Weine vertragen einige Jahre Lagerung im eigenen Keller. Die Oberklasse der Montepulcianos aus den Abruzzen verträgt bis zu acht Jahren Reife. Mag man dem Geschichtsschreiber Polybios glauben, der in Griechenland etwa 210 – 120 v. Chr. gelebt hat, dann trugen die Weine der Abruzzen nicht unwesentlich zum Erfolg der Soldaten Hannibals bei seinen Feldzügen bei.
Weitere Rotweinsorten sind Barbera und Ciliegiolo. Bei letzterer wurde nachgewiesen, dass sie eine der Vorfahren der Sangiovese ist. Vermutlich ist es die Ciliegiolo (ital. für Kirsche), die dem Sangiovese die Kirscharomen mit auf den Weg gab. In den Abruzzen finden sich außerdem in geringeren Mengen die internationalen Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot sowie Pinot Nero, der vor allem bei der Produktion von Schaumweinen Verwendung findet.
Rotwein aus den Abruzzen harmoniert vorzüglich zur Küche der Region. Safran, Trüffel und Peperocini tragen zum Geschmackserlebnis der lokalen Spezialitäten bei. Die Peperocini sind integraler Bestandteil von fruchtig tomatigen Sugos, zu denen nichts besser passt, als ein leicht gekühlter Montepulciano d’Abruzzo. Zu Lammspießen aus den Bergen darf es auch ein Riserva sein.