Da wären der Comer See und der Iseosee und die Seen Lago Maggiore, Gardasee sowie Luganasee an den Grenzen der Region. Die Konkurrenz in Sachen Wein ist durch die berühmten Nachbarn Piemont, Venetien und Trentino groß. In der internationalen Vermarktung zieht die Lombardei dabei den Kürzeren. Ein weiterer Grund für den ausbleibenden internationalen Erfolg ist die Tatsache, dass es sehr viele Etikettierungen sowie 21 DOC und fünf DOCG Regionen gibt. Der Anteil an der Gesamtproduktion Italien beträgt ca. 2,5 Prozent. Wenn auch die Weißweine und die Schaumweine der Lombardei mehr Aufmerksamkeit für sich verbuchen können, so lohnt doch ein Blick auf den Rotwein der Region.
Wenn es um Rotwein aus Italien geht, wird die Lombardei selten an erster Stelle genannt. Dabei leisten die Winzer in der Lombardei exzellente Arbeit. Das Klima ist alles andere als einfach für den Weinbau. Die Winter sind durch die Nähe zu den Alpen knackig kalt, die Sommer durch ein kontinentales Klima sehr heiß. Im Frühjahr und im Herbst kommen ausgiebige Regenfälle hinzu. Trotzdem lohnt eine Weinreise in die Lombardei. Entdecken Sie die Lieblichkeit der Seenlandschaft mit ihrer fast schon mediterranen Vegetation und erleben Sie die Hauptstadt und Modemetropole Mailand.
Die unterschätzten Roten
Immerhin macht die Rot- und Roséweine in der Lombardei knapp 60 Prozent der Gesamtproduktion aus. Vor allem die Rebsorten Nebbiolo, Barbera und Pinot Nero sind hier zu nennen. Einzelne Gewächse aus der Nebbiolo-Rebe (in der Lombardei als Chiavennasca bezeichnet) aus der DOCG Valtellina Superiore können an die Barolos aus dem Piemont durchaus heranreichen – mit einem deutlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis als bei den berühmten Nachbarn. Die Weinberge des Valtellina befinden sich möglichst auf der Südseite des Tals, denn im Winter wird es richtig kalt. Schließlich befinden wir uns im Valtellina (Veltlin) in einem Skigebiet. Die Weine sind fruchtig und gleichzeitig würzig, mit dem Aroma von süßen Kirschen. Übrigens gehören die Nebbiolo-Weine zu den am langsamsten reifenden Weinen. An guten Qualitäten haben Sie viele Jahre Freude. Die Nebbiolo-Rebe ist eine echte italienische Diva, die nur auf Kalk- und Mergelböden gute Ergebnisse liefert. Sie mag Steillagen und Südhänge. Da mag erklären, warum außerhalb der Kerngebiete im Piemont und der Lombardei kaum Anpflanzungen von Nebbiolo anzutreffen sind. In der DOCG Sforzato di Valtellina gibt es zudem einen Rotwein aus zum Teil getrockneten Trauben, der dem Amarone ähnelt. In Mantovano finden wir perlende Rotweine aus der Lambrusco-Rebe (in der Lombardei Grappello genannt) und die Region Oltrepò Pavese gilt als Geheimtipp für Pinot Nero. Letztere kommt auch als Verschnittwein für die exzellenten Schaumweine der Region zum Einsatz.