Den heutigen Weintrinkern haben sich die überbordende Mundfülle und Holzaromen ins kollektive Gedächtnis eingebrannt und so stellt sich für sie die skeptische Frage: Geht das zusammen, Australien und feine Weißweine? Und doch ist die am zweithäufigsten kultivierte Traubensorte des Kontinents die Chardonnay. Angesichts der enormen Größe des sich von Südwest bis nach Südost erstreckenden australischen Weinanbaugebiets, seiner unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und der variantenreichen Geologie müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn Australien nicht auch gute Voraussetzungen für weiße Qualitätsweine vorzuweisen hätte.
Tatsächlich sind die meisten Weinanbauregionen Australiens sehr trocken und heiß, so dass die weißen Rebsorten hier von Natur aus kräftig und vollmundig ausfallen. Gegen die Trockenheit gehen die Winzer schon seit jeher mit künstlicher Bewässerung vor. Dass Australien überall nur trocken und heiß ist, stimmt jedoch nicht. Cool-Climate-Regions nennt man diejenigen Weinregionen Australiens, die hervorragende Bedingungen für – natürlich nicht nur – weiße Traubensorten bieten. Sie liegen entweder höher als ihre heißen Pendants oder südlicher davon (oder beides). Berühmte Cool-Climates sind Adelaide Hills, Eden Valley und Hunter Valley, um nur diese drei als Stellvertreter für viele kleinere Cool-Climates zu nennen.
Viele der Weißweinsorten, allen voran die Chardonnay, gedeihen jedoch in jedem der weinanbauenden australischen Bundesstasten, sogar in dem heißen Barossa Valley und das dank des extensiven Bewässerungssystems. Natürlich könnte man sich angesichts des Klimawandels und der beginnenden Wasserprobleme fragen, wie sinnvoll und nachhaltig eine solche Handhabe noch ist. Und die Stimmen gegen die extensiv bewässerte Monokultur des Weins werden in Australien zahlreicher.
Die australische Weißweinlandschaft ist vielfältiger als man es in Europa im Allgemeinen annimmt. Das betrifft sowohl die Traubensorten als auch die Anbauregionen. Mittlerweile mehren sich auch die Stilrichtungen, die das große Einerlei der in den 1980ern bevorzugten australischen Kraftpakete unterlaufen. Zahlreiche kleine Winzer setzen auf Terroir-orientierte Weinbereitung, was in Australien eine neue Entwicklung markiert. Aber auch die Schwergewichte unter den Winzern wie beispielsweise das Penfold's ändern ihre Stilistik, die am stärksten bei den Weißweinen zum Ausdruck kommt! Herausragende Chardonnays wie die "BIN" Chardonnay von Penfold's machen den weißen Burgundern klare Konkurrenz und die Rieslinge aus australischen Cool-Climate-Regionen gehören zu den besten, die die Welt (nicht nur) der australischen Weißweine zu bieten hat.
Was die vielen herausragenden aber kleinen Weinproduktionen aus Down Under anbelangt, so können wir nur hoffen, dass sie bald an die europäischen Importmärkte angeschlossen werden.
Die weißen Sorten Australiens – so schmeckt der Süden
Wenn die Shiraz-Traubensorte die Kaiserin der australischen Rotweine ist, so ist die Chardonnay die weiße Königin. Sie belegt circa 25.000 bis 28.000 Hektar Land und liegt zusammen mit Cabernet Sauvignon auf Platz zwei der meistkultivierten Rebsorten des Kontinents.
Gerne und schon lange werden die Sorten Sauvignon Blanc, Sémillon, Riesling und Pinot Gris bzw. Pinot Grigio angebaut, gefolgt von vielen anderen, die jedoch nur lokale Bedeutung erlangen. Australien hat keine autochthonen Rebsorten und das spiegelt sich wider in der "Internationalität" der hier dominierenden Sorten, die im 18., 19. und 20. Jahrhundert zunächst aus der Kap-Region Südafrikas dann aber direkt aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien eingeführt wurden. Die ersten Weinsorten brachte der Gouverneur Arthur Phillip 1788 auf dem Schiff "First Fleet" vom Kap der Guten Hoffnung mit und ließ sie zunächst in New South Wales auf dem Gebiet seiner Cove Farm im heutigen Sydney pflanzen. Darunter eine Auswahl an weißen Weintraubensorten, die allesamt jedoch in dem feuchten Klima nicht gut gediehen.
Den Mangel an autochthonen Rebsorten machen die australischen Winzer durchaus wett mit Neuzüchtungen, die interessante Varianten ergeben. Zugegeben, die Forschung konzentriert sich vor allem auf rote Weinsorten. Unter den Weißweinreben der neuen Generation ist insbesondere die Varietät Taminga zu erwähnen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die australischen Weißweine intensiver und fruchtbetonter ausfallen als ihre Entsprechungen auf dem Alten Kontinent. Kein Wunder, denn in Australien bekommen sie nicht nur wesentlich mehr Sonne ab, sondern haben eine andere geologische Bodenzusammensetzung als Grundlage. Natürlich kommen auch bei den australischen Weinen die Eigenheiten der jeweiligen Traubensorte zu Wort, allerdings ist die Betonung der Fruchtigkeit bei vielen australischen Weinmachern eine Frage des Stils. Ehrlicherweise muss man sagen, dass die europäischen Weintrinker lange Zeit genau das wollten: fruchtige, körperdominante, gleichwohl stilistisch ausgeglichene Weine mit wenig Kanten und Ecken. Echte kräftige Allrounder also. Doch bekanntermaßen wandelt sich der Geschmack und Australien stünde schon länger an einem Scheidepunkt, wenn da nicht der asiatische Markt wäre, der die kritischer werdenden Kunden in Europa ausgleicht.
Chardonnay: die Königin der Australier unter den Weißweinen
Lange Zeit fielen die australischen Chardonnays – und die Mehrheit tut es immer noch – üppig bis ausladend, mit einer Dominanz von reifen Früchten aus. Ein australischer Chardonnay-Wein hat mittleren bis vollmundigen Körper und trägt Aromen von Melone, Apfel, Pfirsich und in seiner frischeren Variante auch Noten von Grapefruit. Waren noch vor einigen Jahren fast alle australischen Chardonnays buttrig und barock, so kann man nun deutlich den Stilwandel der Weißweine aus Down Under beobachten. Es entstehen vermehrt frischere, elegantere und leichtere Chardonnays, was außerordentlich zu begrüßen ist. Was die australischen Chardonnay-Weine so beliebt macht, ist ihre Vielseitigkeit. Ob zu Fisch, Fleisch, Meeresfrüchten, Muscheln oder Austern, zu Salaten oder Pasta, im Sommer wie im Winter – es findet sich immer ein australischer Chardonnay, der haargenau passt.
Sauvignon Blanc: in Australien außerordentlich beliebt
Das gleiche, was für das Gros der Chardonnays gesagt wurde, galt und gilt auch für die Sauvignon-Blanc-Weine. Die Sauvignon-Blanc-Weine haben einen mittleren bis ausladenden Körper. In Australien erfreut sich der Sauvignon Blanc einer großen Beliebtheit, was nicht zuletzt an seiner überragenden Fruchtigkeit und Aromafülle liegt. Kommt der australische Sauvignon-Blanc-Wein aus der richtigen Region und aus der Hand eines stilistisch modernen Weinmachers, dann ist er leicht, lebendig und frisch. Seine charakteristischen Noten sind säurebetont: Zitrus, Maracuja, frisch-grüne Beeren, daneben aber auch grüne Paprika und grasige, krautige Elemente. Der Schwung im australischen Sauvignon Blanc kommt von seinem natürlichen Säuregehalt, der unbedingt erhalten werden muss, wenn man einen leichten, beschwingten Körper – und eine fast durchscheinende Farbe – erreichen möchte. In solchen Fällen verzichten die Önologen auf den Ausbau in Eichenholz, gleichwohl gibt es Sauvignon-Blanc-Weine, die mit entsprechend vorsichtigem Holzeinfluss zu den besten Weißweinen Australiens zählen, da das richtig eingesetzte Holz dem Wein zu einer herausragenden Komplexität verhilft.
Allerdings werden die meisten der australischen Sauvignon Blanc nicht für reinsortige Weine verwendet, stattdessen erreichen sie eine stilistische Meisterleistung im Verschnittverfahren. Ihr synergetischer Partner ist die Sémillon-Traube. Die wichtigste Region für die Sauvignon Blancs, vor allem für die Blends, ist der Margaret River, wo die besten Weißweine aus der Klassifizierung "Classic Dry Whites" zu finden sind.
Sémillon: die Synergie für die Blends
Für den einen faszinierende Weinsorte, für den anderen so gut wie unbekannt: die Sémillon. Die besten australischen Sémillon-Weine produziert das historische Herz des Landes, das Hunter Valley. Das Charakteristische am Sémillon ist sein leichter Körper, eine große Fülle an unterschiedlichen Zitrusnoten, ein niedriger Alkoholgehalt und Langlebigkeit im Ausbau. Diese Eigenschaften machen die Sémillon zu einer Rarität unter den weißen Traubensorten. Je nach Stil des jeweiligen Weinguts entstehen trockene Sémillon-Blends mit Noten von Zitronengras, Kamille und frischem grünem Gras. Wird der Sémillon-Wein körperlicher ausgebaut, tendiert er zu Geißblatt, Aprikose und Zitrusmarmelade. Überraschende Synergien entstehen, wenn die trockeneren Sémillons auf Jakobsmuscheln, Austern oder Garnelen treffen – die 'süßeren' Sémillons ergeben gute Paarungen mit scharfen asiatischen Speisen.
Rieslings: die australische Ãœberraschung schlechthin
Wer hätte das gedacht: Der deutsche Riesling ist im heißen Australien eine immer beliebter werdende Weinsorte! Und das zurecht, möchte man meinen. Wird er in den Cool-Climates angebaut, dann erreicht der Riesling ungeahnte Körperlichkeit, die sich mit seiner für ihn so typischen energetisierenden Frische paart. Wer Rieslinge noch immer mit süßlichen Weinen gleichsetzt, der hat viele Jahre an Entwicklung verpasst. Riesling ist nämlich, und das ganz besonders in Australien, einer der trockensten Weine überhaupt. Der australische Riesling braucht, um zu seiner überragenden Charakteristik zu gelangen, die richtige Region wie Clare Valley, Eden Valley, Great Southern oder Hunter Valley. Und natürlich das richtige Händchen eines Winemakers. Sein Charakter wird bestimmt von prickelnd-erfrischender Säure und einem leichten Körper. Obwohl dieser leicht ist, kann er einen überraschend tiefen Ausdruck erreichen angefangen beim Apfel, über Limette zu Kreide, steinigen Nuancen und weißen Blumen. Es liegt auf der Hand, dass ein solch raffiniert ausgebauter Wein so manche Speise erst auf ihre Höhe heben kann. Asiatische Gerichte, insbesondere die japanische Küche, profitiert sehr vom australischen Riesling. Richtig überraschen kann er, wenn er zu deftig-delikaten Gerichten aus Schweinefleisch aufgetragen wird.
Pinot Grigio & Pinot Gris: die australische "Pinot G" eine Traube – zwei Newcomer
Der Pinot Grigio und der Pinot Gris sind in Australien – verglichen mit den anderen Weißweinsorten –Neulinge, die relativ sparsam angebaut werden. Dabei ist der Grigio neben dem Riesling der Durchstarter im aktuellen Ranking der Weißweine in Australien. Einige Australier sprechen bereits von einem "Grundnahrungsmittel", wenn die Rede auf Pinot Grigio kommt. Das liegt sicherlich daran, dass der Grigio ein schnell zu trinkender Wein ist, der auch ohne Speisen wunderbar weggesüffelt werden kann. Man mag einwenden, dass beide, Grigio wie Gris, ein und dieselbe Varietät sind. Stimmt! Doch in Australien wird diese Traubensorte in zwei voneinander abweichenden Stilen ausgebaut. Die Australier sprechen dabei vom "Pinot G". Während der "italienische Grigio" in Australien der leichte Weißwein par excellence ist, hat der "französische Gris" mehr Körper und Mundgefühl und auch mehr Alkoholgehalt. Der grundsätzlich niedrige Säuregehalt des "Pinot G" sorgt bei beiden für jeweils cremigere Texturen und Noten von Zitrusfrüchten, die sich mit Apfel und Birne paaren. Käse, Salate, Pasta und Geflügel, oder einfach nur ein schattiger Platz unter einem Baum im Hochsommer – das sind die besten Begleiter für den australischen "Pinot G".
Die wichtigsten Anbaugebiete für Weißweine in Australien
Wie bereits erwähnt, wird in Australien ausschließlich im äußersten Süden Weinanbau betrieben und zwar zwischen den 30. und 40 Breitengrad. In australischen Landdimensionen betrachtet ergibt sich daraus ein relativ schmaler Wein-Streifen, der sich von Perth im Westen über Adelaide in der Mitte bis hin zu Sydney im Westen erstreckt. Was schmal erscheint, entpuppt sich als vier große Bundesstaaten, die die Weinproduktion Australiens beherrschen: Western Australia, South Australia, Victoria und New South Wales. Alles andere als neu – denn hier wurden bereits im 18. Jahrhundert die ersten Reben erfolgreich angebaut –, aber erst neuentdeckt, ist die große Insel Tasmanien, die für den Anbau von Weißweinreben hervorragend geeignet ist.
Weißweinrebsorten findet man in jedem der vier Bundesstaaten, unabhängig davon, ob die klimatischen Bedingungen für die jeweilige Sorte einen Anbau sinnvoll machen oder nicht. Die Chardonnay-Traube ist ein solcher Tausendsassa der australischen Weinwirtschaft. Die meisten Regionen sind zu trocken und eigentlich auch zu heiß, um wirklich diffizile Chardonnay-Weine zu produzieren. Allerdings, wer üppige Chardonnays mag, wird nicht enttäuscht werden. Wer bei Chardonnays auf mehr frische Säure, weniger buttrige Töne und zurückhaltendere Tannine besteht, der sollte die Cool-Climats-Produktionsregionen beachten und sich für Chardonnays aus Adelaide Hills in South Australia oder Hunter Valley in New South Wales entscheiden.
Western Australia
Mit überaus eleganten Chardonnays und darüber hinaus mit den prominentesten Restaurants des Landes punktet das historische Margaret River in Western Australia. Western Australia ist im Wesentlichen ein heißes Großgebiet, das sich auf Schaf- und Rinderzucht festgelegt hat. Einige Regionen bei Perth sind jedoch seit jeher Weingebiete von besonderer Güte. Der Margaret River ist ein Gebiet, das früh von europäischen Siedlern besiedelt wurde und hervorragende Eigenschaften für den Weinanbau vorzuweisen hat. Von Kieselsteinen durchsetzte, sandig-lehmhaltige Böden und ein gemäßigtes mediterranes Klima sind hervorragend für den Weinanbau geeignet, und so verwundert es, dass die Flussregion sich erst spät zu einem der besten Anbaugebiete vor allem für Cabernet Sauvignon und Chardonnay entwickelt hat.
South Australia
South Australia hat zwei berühmte Weinanbauregionen: die Adelaide Hills und das Barossa Valley. Während die Adelaide Hills eine Cool-Climate-Region ist, ist das Barossa Valley ein heißes Land, in dem sich vor allem die Rotweintrauben der Shiraz/Syrah wohlfühlen. Da South Australia von der verheerenden Reblausplage, die einst im Nachbarstaat Victoria wütete, verschont blieb, gibt es hier über 140-jähige Reben, mitunter sogar die älteste Reben der Welt. Weine, die aus diesen Trauben entstehen wie bspw. die weltberühmten Penfold's Weine, haben eine exquisite Stilistik mit ausgewogenem, vollmundigem Körper und großer olfaktorischer Bandbreite. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Rotweine, doch die 150 Weingüter in South Australia kultivieren auch Chardonnay-Trauben, die entsprechend dem heißen Klima kräftige, buttrige und körperbetonte Weißweine ergeben. Für die notwendigen Wassermengen sorgt beinahe ausschließlich künstliche Bewässerung und die unter Flutlichtern vonstattengehende Nachtlese.
Clare Valley und Eden Valley, die beiden nördlichen Subregionen der Barossa Zone in South Australia, haben sich einen hervorragenden Namen für Sauvignon Blanc erarbeitet. Hier wird sogar zunehmend weniger künstlich bewässert, stattdessen setzen die Winzer auf kleine aber feine Ertragsmengen. In Clare Valley gibt es vor allem kleine Weingüter, die dabei sind, sich einen großen Namen für ganz besondere Rieslinge zu machen. Die Clare-Valley-Rieslinge sind trocken, knackig und dabei ausdrucksvoll und einprägsam – vielleicht die besten Rieslingsweine des Landes.
Das McLaren Vale steht auf der australischen Weinlandkarte für nachhaltigen Weinanbau, der sich bei den australischen Großwinzern noch nicht so durchgesetzt hat wie beispielsweise in Europa. 270 Weingüter gibt es in dem Hochtal von McLaren Vale, sie alle sind kaum größer als Boutique-Weingüter, die sich genauso wie in Südafrika zunehmend der erdrückenden Massenproduktion der Weinunternehmer entgegensetzen. Stark selektive Lese von kleinen und kleinsten Weinbergen macht die süd-australischen Boutique-Weine rar. Die hiesigen Winzer verschreiben sich nur wenigen Weinsorten, nicht selten sind es nur ein bis zwei Varietäten. Bei den weißen Rebsorten liegt das besondere Augenmerk auf Sauvignon Blanc und Chardonnay. Leider erreichen die herausragenden Boutique-Weine selten die europäischen Vinotheken und Weinhäuser.
Victoria
Unbedingt zu erwähnen ist die kühle Mornington Peninsula, die nicht weit von Melbourne im Bundesstaat Victoria liegt, und an die 200 Weinberge vorzuweisen hat. Hier reifen unter anderem Trauben für perfekte Chardonnay-Weine.
New South Wales
Auch der historische Kern des australischen Weinanbaus, das Hunter Valley in New South Wales, ist eine Cool-Climate-Region, in der hervorragende Chardonnays und Verdelho produziert werden. Richtiggehenden Kultcharakter haben bereits die hiesigen Sémillon-Weine erreicht. Und die Verdelho? Ja, tatsächlich, Verdelho Branco (in Portugal Gouveio, in Italien Verdello genannt), ist eine autochthone Sorte aus Madeira, wo sie zu einem sehr speziellen Süßwein verarbeitet wird. Im Hunter Valley wird aus ihr ein schöner trockener Weißer von fruchtigen Noten. Angebaut wird der Verdelho auch in Riverina und am Swan River, dort bekommt der Verdelho allerdings mehr Körper und Fruchtnoten.
Tasmanien
Wie immer zum Schluss und wie immer unverdientermaßen: Tasmanien wurde im 18. Jahrhundert zum ersten Mal mit Reben bestockt und entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer bekannten Weinanbauregion. Nur um dann plötzlich den Anschluss zu verlieren. Seit den letzten Jahrzehnten wird sie nach und nach wiederentdeckt. Die größte weinanbauende Region der Insel mit 40 % des Flächenumsatzes ist das im Norden von Hobart liegendes Tamar Valley. Das ausgesprochene Cool-Climate-Tal hat beste Bedingungen für Chardonnays, Riesling, Pinot Gris und Sauvignon Blanc. Daneben wir auch immer häufiger der Gewürztraminer kultiviert.
Die Top-Parade der australischen Weißweine (IWSC Renking)
Die International Wine and Spirit Competition findet jährlich statt und ist ein 1969 von dem deutschen Önologen Anton Massel ins Leben gerufener Wein- und Spirituosenwettbewerb. An der Competition nehmen Hunderte an Weinproduzenten aus über 90 Ländern teil. Die Gold-, Silber- und Bronzemedaillen der Jury sind hochbegehrt. Die Goldmedaille für Weißweine von 2022 ergatterte Penfold's Reserve BIN 20A Chardonnay 2020 (Adelaide Hills, South Australia) mit 96 von 100 möglichen Punkten. Ihm folgte Peccavi Wines Chardonnay 2019 (Margaret River, Western Australia) mit der 95-Punkten-Goldmedalle. Auf den Silberplätzen landeten 19 australische Weißweine, davon sind die bestbenoteten der House of Cards The Royals Chardonnay 2021 (Margaret River, Western Australia) mit 94 Punkten, Vasse Felix Classic Semillon-Sauvignon Blanc 2021 (Margaret River, Western Australia) mit 92 Punkten, Daryl Groom DRG Sauvignon Blanc 2021 (Adelaide Hills, South Australia), Penfold's Yattarna Chardonnay 2020 (Multi-Regional Blend) mit 91 Punkten sowie der Penfold's BIN A Chardonnay 2021 (Adelaide Hills, South Australia) mit 90 Punkten. Auf den Bronze-Plätzen finden sich an die 70 Weißweine aus Australien. Darunter die bestnotierten: The Lane Vineyard Beginning Chardonnay 2021 (Adelaide Hills, South Australia), Penfold's BIN 51 Riesling 2021 (Eden Valley, South Australia), Pinnacle Drinks Once & Well Chardonnay 2021 (Margaret River, Western Australia), Leo Buring Riesling 2021 (Eden Valley, South Australia) sowie Tesco Finest Sauvignon Blanc-Semillon 2021 (Western Australia).