Man spricht Furlanisch, Slowenisch und Italienisch. Und so unterschiedlich wie die historischen Wurzeln des Friaul, so vielfältig sind seine Weine. Im Westen grenzt das Friaul an Venetien, im Norden erheben sich die Alpen, im Osten befindet sich Slowenien und im Süden brandet das Adriatische Meer an die Küste. Entdecken Sie Weißwein aus dem Friaul bei Vinizia.
Die Lage zwischen den Alpen und der Adria bestimmt das Klima. Die Berge bringen kalte Winde und kühle Nächte, das Meer sorgt für milde Sommer. Das Klima eignet sich hervorragend für den Anbau von weißen Reben. Die komplexesten Weine entstehen im Osten der Region, in den Gebieten Colli Orientali und Collio sowie im Karstgebirge. Im Westen befindet sich die ausgedehnte Ebene des Grave del Friuli. Auf Schwemmlandböden gedeihen hier zahlreiche Rebsorten. Einfache Alltagsweine entstehen auf den großen Weingütern nahe der Adria zwischen Palmanova und Aquileia auf sandigen Böden. Das Friaul hat am italienischen Weinbau einen Anteil von weniger als vier Prozent. Davon sind gut die Hälfte der Anbaufläche als DOC oder DOCG klassifiziert. Die hohe Qualität der Region spiegelt sich auch in der Rebzüchtung wider: Mehr als jeder zweite Rebstock in ganz Italien stammt aus Züchtungen im Friaul.
Weißweine aus dem Friaul
Mehr als zwei Drittel der im Friaul erzeugten Weine sind Weißweine. Den weißen Reben bekommt das kühle Klima Norditaliens besonders gut. In kaum einer anderen Region Italiens gibt es eine so große Sortenvielfalt wie im Friaul. Es finden sich die großen internationalen Sorten Chardonnay und Sauvignon, typische Reben von jenseits der Alpen wie Müller-Thurgau, Gewürztraminer (hier: Traminer Aromatico) und Riesling sowie eine Vielzahl weiterer Rebsorten: Bianchetta Trevigiana, Glera,Malvasia, Moscato Giallo, Picolit, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Ribolla Gialla, Ribolla Gialla, Verdiso, Verduzzo Friulano und Vitovska. Die Liste ließe sich noch um weitere Sorten erweitern.
Durch das kühle Klima entwickeln die Trauben eine ausgewogene Säure. Die Weine sind frisch und elegant. Chardonnay, Sauvignon und Co. bringen klar strukturierte Weine hervor, die internationale Anerkennung finden. Es lohnt aber, wie in den meisten Regionen Italiens, ein Blick auf die Traditionen und die einheimischen Rebsorten zu werfen. Ribolla Gialla und Malvasia liegen im Moment im Trend. Die Ribolla stammt aus der Karstregion im Grenzgebiet zu Slowenien. Die Weine überzeugen durch eine mineralische Säure und dezent fruchtig. Ganz anders die Malvasia, die im Ursprung aus Kroatien stammt. Sie ist fruchtbetont und fast würzig – ein ausgezeichneter Begleiter zu kräftigen Speisen. Eine Traube, die zwar in ganz Italien verbreitet ist, aber im Friaul zu Höchstformen aufläuft, ist die Pinot Bianco. Die elegante Fruchtigkeit und Vielschichtigkeit weiß zu überzeugen.
Aus dem Friaul, genauer aus der Region um die Stadt Prosseck (oder Prossegg, Prosegg), stammt übrigens die Prosecco-Traube, die seit einigen Jahren Glera heißt, da Prosecco nun als Gebietsbezeichnung fungiert. Diese Regelung brachte aber die Neuerung, dass eben jene Traube nun auch in ihrem Ursprungsgebiet wieder heimisch wird. Neben Schaumweinen bringt diese auch ausgezeichnete Stillweine hervor.