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Chateau de Miraval

Château Miraval – Kult-Wein, der mehr als ein Promi-Wein sein will

Mit Superlativen soll man ja bekanntlich vorsichtig umgehen und sie sparsam einsetzen, wie edle Gewürze. Schnell ließe man sich in diesem Fall verleiten, von Château Miraval nur noch in Superlativen zu sprechen – als den berühmtesten Rosé der Provence, als Promi-Wein, als Luxus-Champagner und seit neuestem (wieder) als Aufnahmestudio für Weltstars. Und zugegeben: Die Geschichte hinter dem ikonischen Weingut und Studio bietet Stoff für Bücher und Filme. Zumindest ist Château Miraval einer der Hauptakteure im weltweiten Boom von Roséwein. Vielleicht war Château Miraval gar der eine Stein (oder sollte man sagen: der Diamant), der die Lawine ins Rollen brachte.

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Wo die Geschichte Miravals begann und ihren vorläufigen Höhepunkt fand

Vermutlich müssen wir bei Miraval bis ins Mittelalter zurückgehen, um den Ursprüngen auf den Grund zu gehen. Seit sich die Provence in eine Kulturlandschaft verwandelt hat, wurden auf den Hügeln und in den Gärten rund um Château Miraval Wein und Oliven angebaut. Seit Jahrhunderten inspiriert diese einzigartige Landschaft Künstler und Schriftsteller. Wir denken an die farbenprächtigen Gemälde von Czesanne und Van Gogh. Und dann kam im Jahr 1977 ein Musiker auf die Idee, sich von der Provence inspirieren zu lassen und dieses Ambiente seinen Kollegen zugänglich zu machen. Jacques Loussier war Komponist und Pianist (und nebenbei auch Weingutbesitzer). Zusammen mit dem Sound Engineer Patrice Quef errichtete Loussier in den Räumen des Châteaus ein Tonstudio, die mit einer Technik ausgestattet war, die sich mit den besten Studios der Welt messen konnte. Loussier begann zunächst, seine eigenen Werke, größtenteils Filmmusik, im Studio Miraval aufzunehmen. Das Studio befindet sich direkt über dem Weinkeller des Châteaus.

Schon bald kamen französische Musiker wie Maxime Le Forestier und Pierre Vassiliu nach Miraval, um die state-of-the-art Technik zu nutzen, und sich von dem Ambiente inmitten der Weinberge inspirieren zu lassen. Es dauerte nicht mehr lange, da gaben sich Musiker von Weltruhm in Miraval die Klinke in die Hand. Eine kleine Liste gefällig? AC/DC, Chris Rea, Sade, Yes, UB40, Judas Priest, The Cranberries, The Cure, Muse, Wham!, Level 42, David Sylvian, the Go-Betweens, Steve Winwood, Chris Braide, Shirley Bassey, the Gipsy Kings, Shakatak, Fonky Family, Kelly Family, Blankass, Silmarils, Jimmy Barnes. Pink Floyd nahm im Miraval Studio große Teile ihres ikonischen Albums „The Wall“ auf. Das alles ging bis in die 1990er und 2000er Jahre. Danach verfiel Miraval in eine Art Dornröschenschlaf. 1998 verkaufte Loussier Miraval an den zu einem Weinmacher mutierten Geschäftsmann Tom Bove, der das Anwesen 2011 an die Schauspieler Brad Pitt und Angelina Jolie weiterverkaufte.

Wollten wir nicht über Wein sprechen?

Zu diesem Zeitpunkt wurden im Studio keine Platten mehr aufgenommen und das Paar Brangelina kümmerte sich zunächst um das Weingut. Und vor lauter Musikbegeisterung habe ich doch fast vergessen, dass es hier um Wein gehen soll. Werfen wir also einen Blick aus dem Studiofenster über die Weinberge des Anwesens. Was Brad Pitt anpackt, das macht er bekanntlich richtig. Pitt holte die berühmte Weinmacher-Familie Perrin mit ins Boot. Matthieu Perrin gerät noch heute ins Schwärmen, wenn er in Interviews über Château Miraval berichtet. Die Weinberge erstrecken sich in einem eigenen Tal über eine Fläche von über 1.000 Hektar südöstlich von Aix-en-Provence. Nur 50 Hektar von diesem riesigen Areal stehen auf etwa 350 Metern über dem Meer unter Reben. Das Klima mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten, die unterschiedlichen Expositionen der Rebzeilen innerhalb des Tals und perfekte Böden bringen perfekte Bedingungen, um höchste Qualitäten zu erzielen.

Produziert werden großartige Roséweine, Weißweine und seit einiger Zeit ein Champagner. Wir haben da zunächst den Miraval Rosé Côtes de Provence AOP, mit den Aromen von roten Früchten, Erdbeeren, Himbeeren und weißen Blüten. Eine Cuvée aus den Rebsorten Cinsault, Syrah und Grenache. Am Gaumen zeigt der Wein eine dezente, salzige Ader. Der STUDIO ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Reminiszenz an das legendäre Musikstudio. Der Wein hat ein Bouquet von weißen Blüten, Zitrusfrüchten, roten Beeren und mediterraner Macchia. Die Cuvée enthält die autochthone und seltene Rebsorte Tibouren, die dem Wein eine zarte Kräuternote verleiht. Das Prachtstück des Hauses ist der Muse de Miraval, den es nur in der Magnumflasche gibt. Bleibt bei den Stillweinen noch der Côtes de Provence Blanc AOC zu nennen. Der Weißwein ist ein reinsortiger Vermentino (Rolle), der im Holzfass ausgebaut wird. Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsich und weißen Blüten. Dazu ein Hauch exotisch frisches Zitronengras. Auch hier gilt: kein Promi-Wein, sondern vinophiler Genuss. Mit der dezenten Holznote und nur 2,4 Gramm Restzucker ist der Côtes de Provence Blanc AOC Château Miraval zudem kein gefälliger Wein, der sich jedem Gaumen anbiedert. Matthieu Perrin empfiehlt dazu einfache mediterrane Gerichte mit Fisch und frischem Gemüse. Aber bitte mit Olivenöl zubereitet und nicht mit Butter.

Brad Pitt lässt das Musikstudio im Château Miraval wieder zum Leben erwecken

Bevor wir uns dem Thema Champagner widmen, kommen wir noch einmal zurück zu dem Tonstudio von Château Miraval. Wer die Aktivitäten Brad Pitts neben seiner Schauspielerei kennt, weiß, dass Pitt eine Begeisterung für Design und Architektur hat. Mit dem Designer Frank Pollaro entwickelte er eine Möbelkollektion heraus und er drehte einen Dokumentarfilm über den großen, amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright und dessen „Unity Temple“. Und Brad Pitt hat definitiv ein Händchen für die Wahl seiner Geschäftspartner.

Für die Wiederbelebung des Tonstudios holte Pitt den mit einem Emmy ausgezeichneten französischen Produzenten Damien Quintard. Die beiden entschieden sich, das Studio möglichst so zu rekonstruieren, dass große Teile des vorhandenen Equipments (unter anderem Vintage-Synthesizer aus den 70er Jahren) weiterhin benutzt werden konnte und ergänzten dieses wiederum durch neueste Technologien wie Dolby Atmo für die Produktion von aufwendigen Fernseh- und Filmmusiken. Damien Quintard weiß, was er tut. Er hat bereits mit dem Elektro-Sound-Pionier Brian Eno zusammengearbeitet. Und auch architektonisch wurde bis ins kleinste Detail geplant. Angebaut wurden ein 320 Quadratmeter großer Live-Raum sowie ein über 90 Quadratmeter großer Control Room. Im Originalzustand ist weiterhin ein separater Schlagzeug-Raum aus Loussiers Zeiten. Die offizielle Wiedereröffnung des STUDIO MIRAVAL fand am 10. Oktober 2022 statt.

PPP-Champagner – Noch mehr Superlative gefällig?

Was für Damien Quintard in Sachen Studiotechnik gilt, gilt auch für die Familien Perrin und Péters in Sachen Champagner. Der neue Fleur de Miraval Rosé-Champagner wurde erstmals zur Oskar-Verleihung im Jahre 2022 gereicht. Eine stilechte Premiere. Matthieu Perrin und Rodolphe Péters verband schon zuvor eine Freundschaft und eine klare Vorstellung von einem großen Rosé-Champagner. Péters leitet ein Weingut mit Sitz in Le Mesnil-sur-Oger an der Côte des Blancs. Er hat zugunsten des Projekts seine eigene Rosé-Produktion auf Eis gelegt. Das will schon etwas heißen. Die gemeinsame Idee: Der neue Champagner Fleur de Miraval sollte die Noblesse eines gereiften Chardonnay-Champagners mit der Frische eine jungen Champagners aus Pinot Noir verbinden, denn die Aromen des Pinot Noir werden im Alter zu kräftig und stehen im Konflikt zu den dezenten und noblen Noten des Chardonnays. So kreierten die beiden eine Cuvée, die aus 75 Prozent Chardonnay besteht. Die Grundweine stammen aus unterschiedlich lange, im Holzfass gereiften Jahrgängen. Die restlichen 25 Prozent bestehen aus jungem! Pinot Noir. Er bringt Lebendigkeit und Noten von roten Johannisbeeren und Himbeeren. Nach der Vermählung reift der Wein für 36 Monate auf der Hefe. Ein besonderes Augenmerk wurde zudem auf das Design der Flasche gelegt. Um den Wein vor schädlichem UV-Licht zu schützen, sind die Flaschen lackiert.

Matthieu Perrin zitiert gerne den französischen Maler Francis Picabia: „Luxus ist kein Vergnügen, aber das Vergnügen ist ein Luxus.“ Vom P-P-P Pitt-Perrin-Péters-Champagner gibt es übrigens pro Jahrgang lediglich 2.000 Flaschen. Vinizia präsentiert Ihnen damit eine echte Rarität. Der P-P-P Pitt-Perrin-Péters-Champagner ist jetzt schon Kult wie der Roséwein von Miraval.