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Podere Sapaio

Podere Sapaio – In Bolgheri einer der Besten 'jungen Wilden'

Podere Sapaio ist mit seinen circa 40 Hektar, wovon im Moment gut 25 bestockt sind, ein relativ kleines Weingut, das in der berühmten Weindestination Bolgheri in der südwestlichen Toskana liegt. Wenn man Bolgheri sagt, so denkt man vor all allem an die "Super Tuscans", an jene toskanischen Cuvées also, die trotz oder gerade aufgrund fehlender DOC- oder DOCG-Qualitätsauszeichnung die begehrten 100-Bewertungspunkte von Weingurus wie James Suckling und Robert Parker erreichen. Podere Sapaio ist zwar de facto noch nicht in diesen Kreis der Hunderter eingetreten, dennoch werden seine Weine als (beinahe) Super-Toskaner gehandelt. Und das sicherlich zurecht!

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Das 20 Jahre junge Unternehmen unter der Leitung von Massimo Piccin bekennt sich zu Modernität mit einem schönen Quäntchen Esprit, Witz und Hochachtung vor der Arbeit im Weinberg. Das erkennt man nicht nur an dem netten Internetauftritt und den gut designten Etiketten. Davon zeugen insbesondere die durchdachten Weinkompositionen, die die Cuvées aus dem Hause Podere Sapaio zu inspirierten und inspirierenden Top-Weinen machen. Sie als "modern" zu bezeichnen ist nachvollziehbar, denn ihre Macher haben einen stetigen Blick nach vorne, um den Weingaumen immer wieder aufs Beste zu überraschen. Wohl ausgewogen, tiefgründig und voller lebendiger Gaumennoten stehen die Podere-Sapaio-Weine jenen Top-Etiketten in nichts nach, die selbst zu den weltbesten Weinen gezählt werden. In Blindverkostung übertrumpfte das Flaggschiff des Podere Sapaios keine geringeren als die Ornellaia-Weine! Daher nicht zögern, zugreifen und genießen!

Podere Sapaio: recht jung, recht wild

Das Weingut Podere Sapaio verfügt über 40 Hektar Land – darunter einige Olivenhaine –, wovon aktuell 25 Hektar Weinberge sind. Sie erstrecken sich zwischen den Gemeinden Bibbona und Castagneto Carducci in der Provinz Livorno und sind sowohl in der DOC-Bolgheri als auch außerhalb der geschützten Denomination angesiedelt. Das macht angesichts der herausragenden Qualität der bei Podere Sapaio vinifizierten Cuvées nichts aus und so sticht das Weingut nicht nur aus der 'Masse' der DOC-Bolgheri-Winzer heraus, sondern kann sich problemlos mit den ganz Großen und Alteingesessenen dieses Fachs messen. 

Die Weinparzellen der Podere Sapaio sind äußerst vielseitig und weisen verschiedene Bodenqualitäten von tendenziell sandig über kalkhaltig, leicht lehmhaltig bis hin zu schwemmlandtypischen Bodengemischen auf. Hier fühlen sich vor allem Weingewächse wohl, die man aus dem Bordelais kennt. Bestockt sind die Weinparzellen dementsprechend mit Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot. Die Lagen profitieren klimatisch von dem nur 9 Kilometer Luftlinie entfernten Meer, das stetige Briesen ins Landesinnere schickt und so die Hitze des Sommers abmildert und das gewisse Etwas des Meeres mit sich führt. Auch sind hier die Tag-Nacht-Temperaturunterschiede gut ausgeprägt, was den Trauben einen angenehmen Säuregehalt und entsprechende Frische beschert. 

Die Weinberge der Podere sind verhältnismäßig jung, denn sie wurden 2000 und 2005 mit einer Pflanzendichte von 7.500 Reben pro Hektar bestockt. Man entschied sich, die Reben auf einer Höhe von circa 50 cm und unter Verwendung von Holzspalieren zu erziehen. Die gesamte Weinbergbearbeitung erfolgt seit 2016 nach ökologischen, entsprechend zertifizierten Richtlinien. Gelesen und streng selektiert wird ausschließlich von Hand. 

Im Keller des Podere Sapaio herrscht modernes, auf neustes Know-how gestütztes Vinifizieren. Dass Natur und moderne Technik im Weinbetrieb bestens harmonieren, dass Neuerungen ökologische wie önologische Qualitäten des Weins ausgeglichen herausbringen können, hat sich längst herumgesprochen und gehört auf Podere Sapaio zur festen Arbeitsphilosophie des Unternehmens. 

Für den Ausbau werden zumeist französische Barriques verwendet, allerdings wäre Podere nicht Podere Sapaio, wenn der Winzer zusammen mit seinem önologischen Berater Carlo Ferrini nicht ständig etwas anderes ausprobieren wollen würden. Und so finden sich im Keller des Weinguts auch große traditionelle Tonneau-Fässer, die im Ausbau der Weine immer wieder eine Rolle spielen. Die Weine altern separat nach Lagen insgesamt 14 bis 18 Monate im Barriques beziehungsweise im französischen Holz und werden anschließend gesampelt. Daraufhin verbringen die Flaggschiffe des Weinguts noch 8 bis 10 Monate in der Flasche und 6 Monate Reifezeit beim Zweitwein. 

Toskanischer Herzenswunsch eines, der aus dem Veneto kam

Podere Sapaio wurde 1999 aus der Taufe gehoben, nachdem Massimo Piccin mithilfe seines Vaters die finanzielle Hürde nehmen und ein zunächst nur 10 Hektar großes Landstück in Castagneto Carducci kaufen konnte. Das hervorragende Terrain, das er in der Bolgheri-Gegend gefunden hatte, wurde charmant ergänzt durch einen alten Bauernhof, der heute bestens renoviert das Anwesen schmückt. 

Massimo Piccin kommt ursprünglich aus dem Veneto und kennt sich mit Weinen aus, die eine frühe Leidenschaft von ihm sind. Sein Wunsch nach einem eigenen Weingut wuchs in ihm langsam aber stetig heran, bis sich schließlich ein klares Konzept herausgebildet hatte und das richtige Stück Land zum Greifen nahe war. Seine Philosophie: Offenheit gegenüber Neuerungen, Experimentierfreude, Kompromisslosigkeit in Bezug auf Authentizität und der naturnahe Umgang mit den Weinbergen. Piccin spricht gerne von dem Respekt, den er vor der Arbeit mit den Reben in den Weinbergen hat, aber auch vor der Tradition der regionalen Weinbereitung. 

Zum Millenniumwechsel 2000 war es so weit und Piccin begann die gekauften Parzellen neu zu bestocken. Ihm zur Seite stand (und steht) ein sehr guter Berater, den versierte Önologe Carlo Ferrini. Ein regelrechter Coup war 2004 der Erwerb von weiteren 9 Hektar Land knapp außerhalb des Bolgheri-DOC-Gebiets in Bibbona. Die Trauben, die Piccin gemeinsam mit seinem kleinen, bestens eingearbeiteten Team hier erntete, übertrafen alle Erwartungen, so dass Piccini zusammen mit seinem Önologen die Entscheidung traf, auf die Qualitätsbezeichnung "Bolgheri DOC" zu verzichten und stattdessen das Flaggschiff des Podere Sapaio aus den Trauben des IGT-Bibbona zu machen. Diese Entscheidung war goldrichtig, wie man an den hohen Bewertungen und Auszeichnungen ablesen kann, die das IGT-Flaggschiff seitdem erntet. Der Verzicht auf die DOC-Bezeichnung brachte zudem auch die Freiheit mit sich, jenseits der Vorschriften mit Weinzusammensetzungen zu experimentieren und Cuvées 'wagen', die eben einen modernen Weg beschreiten. (Obwohl das Reglement der Bolgheri Denomination durchaus das Verwenden von Bordeaux-Trauben erlaubt.)

Das 2-Weine-Portfolio und die Super Tuscans von Podere Sapaio 

Das Portfolio der Podere Sapaio ist mit nur zwei Weinsorten extrem konzentriert und bringt die Philosophie des Unternehmens auf den Punkt: besser wenig, das aber vom Allerfeinsten. Das Flaggschiff ist der Podere Sapaio "Sapaio" Toscana IGT – einer, der sicherlich kurz davor steht, ein 100-Punkte-Super-Tuscan zu werden. Seine Abfüllung erfolgt erst ab 2015, das hängt damit zusammen, dass der dazugehörige Weinberg in Bibbona (außerhalb der DOC-Zone) erst erworben werden wollte. Im "Sapaio" vermischen sich nach bestem Wissen und Gewissen die allerbesten Trauben aus den beiden Weinberglagen des Podere Sapaio, ohne auf DOC-Vorschriften achten zu müssen. Verkehrte Welt: Während der mehrfach gekrönte Wein ein "Tafelwein" ist, ist der Zweitwein Podere Sapaio "Volpolo" ein DOC-ausgezeichneter Bolgheri-Qualitätswein. Bei beiden handelt es sich um Cuvées, wobei der "Volpolo" meistens aus 70 % Cabernet Sauvignon, 15 % Merlot und 15 % Petit Verdot verschnitten wird. Der "Sapaio" ist hingegen ein sich ständig wandelnder Chamäleon aus unterschiedlichen Grundweinen, wohl aber immer auf starker Cabernet-Sauvignon-Basis ruhend.  Der Stil der Weine – vor allem der des "Sapaio" – entspricht im Wesentlichen modernen Bordeaux-Weinen. Das i-Tüpfelchen hier: Es handelt sich um "toskanische Bordeaux". Eleganz paart sich mit Charakterstärke und Terroireigenwillen der westlichen Toskana.  Die Tiefgründigkeit dieser Weine kommt mit der Zeit, die sie als langlebige Tropfen bestens vertragen. 

 

Podere Sapaio

Gründungsjahr: 1999
Eigentümer: Massimo Piccin
Önologe: Carlo Ferrini
Jahresproduktion: ca. 75. 000 bis 100.000 Flaschen
Rebfläche: gut 25 ha in ökologischem Anbau

Notabene: Podere Sapaio bietet drei verschiedene Begehungen des Weinguts an. Die schnellste ist eine Degustation mit Kellerführung, die anspruchsvollste (und teuerste) ist die Tour, bei der Sie fast zwei Stunden lang besonders tief in die Materie des Weinmachens auf der Tenuta abtauchen können. Eine einfache Degustation mit sehr netter Führung durch das beschauliche Top-Portfolio ist etwas für Ungeduldige. Die Touren & Tests sollten unbedingt online gebucht werden. Ein ganz besonderes Surplus ist die Segelyacht des Weingutbesitzers, eine Dufour 460 Grand Large, "Podere Sapaio.99", die Sie in der Marina in Cecina chartern können! Wein & Meer – ein klasse Konzept. Wärmstens zu empfehlen ist das e-Journal, der Blog des Weinguts, das Sie auf dessen Homepage finden. Dort haben Sie auch Einblick in die verschiedenen Veranstaltungen, die das Weinunternehmen unregelmäßig anbietet, wie zum Beispiel "Wein und Musik" oder "Wein und Tanz".