Die Top-Namen kommen dabei noch immer aus den beiden großen Weinbauregionen Toskana und Piemont mit Brunello di Montalcino, Bolgheri, Chianti, Brunello und Barbaresco. Daneben leuchten Regionen wie Venetien mit seinem Amarone und auch der Süden holt gegenüber dem etablierten Norden immer mehr auf, allen voran Apulien, Sizilien und Sardinien.
Der Norden — Piemont, Toskana und Venetien
Beginnen wir bei unserer Rundreise zu den besten italienischen Winzern im Nordwesten des Landes, im Piemont. Bei unseren Top-Winzern handelt es sich um die erste Liga des Barolo- und Barbaresco-Gebiets: Elio Altare, die Brüder Aldo und Giacomo Conterno, Angelo Gaja, Bruno Giacosa, Giacomo Bologna und Vietti. Elio Altare ist einer der berühmten Barolo-Boys, die sich in den 80er und 90er Jahren daran machten, die Welt des Barolos zu revolutionieren und einen „modernen“ Barolo zu entwickeln, der es letztendlich zu Weltruhm gebracht hat. Angelo Gaja gilt als der am meisten ausgezeichnete Winzer der Welt. Er war einer von den Winzern, die das Barrique in den Piemont gebracht haben.
Werfen wir einen Blick auf die Toskana. Die Marchesi Antinori befassen sich seit 27, in Worten: siebenundzwanzig, Generationen mit dem Weinbau. Elf Weingüter in Italien und Dependancen in Übersee zeugen von der Umtriebigkeit der Adelsfamilie in Sachen Wein. Das Gleiche gilt für das Florentiner Adelsgeschlecht der Frescobaldi, die auf 700 Jahre Weinbaugeschichte zurückblicken können. Das Kultweingut Ornellaia gehört beispielsweise zum Weinimperium der Frescobaldis. Der Winzer, der maßgeblich für den Erfolg des Ornellaias verantwortlich war, beziehungsweise immer noch ist, ist kein Geringerer als Axel Heinz. Er sorgte in den 80er und 90er Jahren mit dafür, dass toskanische Rotweine international mit Bordeaux aufschließen konnten. Heinz hat deutsch-französische Wurzeln und seine Ausbildung im Bordeaux absolviert. Der Begriff der Supertoskaner oder Supertuscans war geboren. Den Stein ins Rollen brachte allerdings Mario Incisa della Rocchetta, der Gründer von Sassicaia. Weitere Namen aus der Toskana sind San Guido und Le Pupille. Hinter letzterem steht die charismatische Winzerin Elisabetta Geppetti, eine studierte Kunsthistorikerin, die das Weingut mit ihren beiden Töchtern leitet – geballter Frauenpower.
Der Süden und die Inseln – Apulien, Sizilien und Sardinien
Begeben wir uns in den tiefen Süden des Landes. Apulien ist einer der großen Gewinner der letzten Jahre. Die große Qualitätsoffensive der Winzer und das gute Marketing haben dafür gesorgt, dass die autochthonen Rebsorten des Südens, Primitivo und Negroamaro, zurzeit besonders hoch in der Gunst der Liebhaber vollmundiger und gleichsam fruchtiger Rotweine stehen. Die seien die Namen Menhir, A-Mano, Gianfranco Fino und Capuzzimati zu nennen. Gianfranco Fino zeigt uns, was mit Kreativität, Kompromisslosigkeit und Leidenschaft aus Negroamaro und Primitivo herauszuholen ist.
Unsere letzten Stationen machen wir auf den Inseln Sizilien und Sardinien. Auf Sizilien zeichnet sich ein ähnliches Bild wie in der Toskana. Der alte Adel (Tasca d’Almerita) wetteifert mit innovativen Weinmachern (Planeta) um die Gunst der Kunden. Und auch auf Sardinien haben die Winzer erkannt, dass das große Potenzial der Insel ihr eigener Charakter ist. Weingüter wie Argiolas oder Capichera verstehen es, das Terroir, das mediterrane Klima, den Duft der Macchia und die Frucht der inseltypischen Rebsorten einzufangen. Und so hat jede Region Italiens ihre Stars und ihre Künstler unter den Winzern. Probieren Sie selbst.